Vom 14. bis zum 27. Juli sowie vom 23. August bis zum 9. September findet am Lago Maggiore das 57. Stresa Festival statt, das renommierte Klassik- und Jazzfestival, auf dem sich internationale Größen am romantischen See ein Stelldichein geben
Der beliebte norditalienische See, der Lago Maggiore, ist bei deutschen Urlaubern vor allem wegen der atemberaubenden Schönheit der Landschaft sowie wegen der prächtigen Parks und Gartenanlagen bekannt und beliebt. Mit den Alpen im Hintergrund und der überbordenden Blütenpracht direkt am Seeufer übt der Lago Maggiore einen besonderen Reiz auf den Reisenden aus. Doch der Zauber dieses Tourismusmagneten ist noch größer.
Von Stresa aus, am westlichen Ufer des langgestreckten Sees gelegen, bekommt der Lago im Sommer einen besonderen Sound: renommierte Klassik und Jazz. Vom 14. bis zum 27. Juli sowie vom 23. August bis zum 9. September wird das 57. Stresa Festival gefeiert, veranstaltet von der Associazione Settimane Musicali di Stresa e del Lago Maggiore.
27 Konzerte werden gegeben, und wirklich namhafte Größen geben sich die Ehre. Seit 2000 steht das Festival unter der künstlerischen Leitung von Gianandrea Noseda, in diesem Jahr unter dem Motto „Paths Crossing – Traiettorie Incrociate“. Und es sind tatsächlich unterschiedliche künstlerische Pfade, die das Festival in diesem Jahr besonders vielversprechend machen: Vom Liedermacher Vinicio Capossela über den Trompeter Akin Musire, Ute Lemper, Steve Coleman, über Tanztheater in Hommage an Pina Bausch bis hin zu Gershwin, Haydn, Bach, Monteverdi, Vivaldi und Pärt, ist das Spektrum des Repertoires breit angelegt.
Ins Leben gerufen wurde diese einmalige Konzertreihe in den 60er Jahren von dem musikbegeisterten Rechtsanwalt Italo Trentinaglia, dessen Familie in Stresa eine Villa besaß, die sich zum Treffpunkt für Musiker und Schriftsteller entwickelte. Aus einem Konzert des Orchesters der Mailänder Scala, dirigiert von Nino Sanzogno am 27 August 1962 entwickelte sich das Festival in seiner heutigen Form. Die Schönheit zieht die Kunst an, mag Italo Trentinaglia sich gedacht haben. Jedenfalls ist das Stresa Festival eine Gelegenheit, den Lago mit Musik ganz neu zu entdecken. Die Konzerte finden in Stresa, Verbania, auf den weltberühmten Borromäischen Inseln Isola Bella, Isola die Pescatori und Isola Madre, sowie in Leggiuno im malerischen Kloster Santa Caterina del Sasso statt. Mit Eintrittspreisen zwischen 5 € und 60 € ist dieses besondere Kunsterlebnis für jeden Besucher erschwinglich.
Verschiedene musikalische Themen verzaubern unterschiedliche Orte am See. Jazz kann der Zuhörer auf der Uferpromenade in Stresa genießen, die Belle Époque wird in den modernen Veranstaltungszentren Il Maggiore in Verbania und dem Kongresspalast von Stresa interpretiert, „Zwischen sakral und profan“ auf der Isola Bella und die Reihe „Amerika heute“ u.a. in so einem bezaubernden, fast schon intimen Ort wie der Loggia del Cashmere auf der Isola Madre, in dessen Garten die berühmte zweihundertjährige Cashmere-Zypresse steht, die größte ihrer Art in Europa.
Als besondere Tradition haben seit den 90er Jahren haben J.S Bachs Suiten für Violoncello solo ihren festen Platz im Programm und werden jedes Jahr im Kloster Santa Caterina del Sasso vorgetragen: am 5. und 6. September wird der Spanier Asier Polo in diesem historischen Gemäuer, das wie ein Schwalbennest am Seeufer hängt, diese vielgespielten und beliebten Suiten darbieten. Die Überfahrten mit der Fähre zu den Borromäischen Inseln und nach Santa Caterina del Sasso von Stresa aus sind im Eintrittspreis übrigens enthalten und machen diese Abendevoller Musik auf dem romantischen See zu einem sicherlich unvergessenen Erlebnis.
Webseiten zum Thema
- www.stresafestival.eu
- www.isoleborromee.it