Der Oman gehört nach wie vor zu den exotischen Reisezielen. Dennoch erfreut er sich seit einigen Jahren unter Besuchern aus aller Welt steigender Beliebtheit. Die meisten Menschen kommen wegen der einzigartigen Landschaften und faszinierenden Städte in das Land auf der arabischen Halbinsel. Aber auch die Geschichte, Kultur und Kulinarik sind eine Reise wert. Letztere zeichnet sich durch geschmackintensive Speisen mit landeseigenen Gewürzen aus, die ein echtes Kontrastprogramm zu unserem Kulturkreis darstellen. Echte „Foodies“ sollten sich eine Reise in den Oman daher nicht entgehen lassen.
Ein Reiseland mit vielfältigen Einflüssen
Dass der Oman als Reiseland immer bekannter und beliebter wird, hat er seiner Individualität zu verdanken. Hier sind zwar unverkennbar die arabischen Einflüsse zu spüren, die das Land umgeben. Doch der Oman selbst präsentiert sich weltoffen und kosmopolitisch. Die Bewohner gelten als gastfreundlich und aufgeschlossen, auch anderen Kulturen sowie Religionen gegenüber. Das macht den Oman im Gegensatz zu manchen anderen Ländern der arabischen Halbinsel zu einem unkomplizierten sowie sicheren Reiseland. Hier können Paare, Alleinreisende und sogar Familien mit Kindern also bedenkenlos in die Landschaften und Kulturen der arabischen Welt eintauchen, sei es auf einer Rundreise zu den Highlights des Landes oder einem Trip mit konkretem Ziel – zum Beispiel die Kulinarik.
Traditionen und Essgewohnheiten im Oman
Es sind vor allem die Vielfalt sowie die exotischen Gewürze, die das Essen im Oman prägen und zu einer so einzigartigen wie lohnenswerten Erfahrung machen. Traditionell wird im Oman zuhause gegessen, im Kreis der Familie, die auf dem Boden um große Platten sitzt. Fleisch fehlt auf dem Speiseplan nur selten, meistens in Kombination mit Reis, Fisch und den bereits erwähnten Gewürzen. Wer nicht selbst kochen möchte, geht nicht ins Restaurant. Häufiger wird das Essen dann geholt und mit nach Hause genommen. „Takeaway“ hat im Oman somit einen großen Stellenwert und oftmals auch eine gute Qualität. Ebenso gibt es jede Menge „Streetfood“, das beispielsweise bei Grillständen am Straßenrand oder an den Stränden gekauft werden kann. Auch dieses ist auf der Reise durch den Oman einen Versuch wert.
Restaurants, wie sie hierzulande üblich sind, sind dort hingegen eine Seltenheit. Wenn vor Ort gegessen wird, dann oftmals ebenfalls auf dem Boden. Doch es gibt auch „Takeaways“ mit Gasträumen und einige Restaurants, die sich angepasst und im westlichen Stil mit Tischen sowie Stühlen ausgestattet haben. In traditionellen Restaurants kommt es vor, dass die Familien in einem gesonderten Raum essen, sprich nicht im gleichen Raum mit den Männern. In Hotels ist es allerdings selten anzutreffen, dass solche Traditionen gepflegt werden. Sie stellen sozusagen eine Mischung aus traditionellen und modernen Essgewohnheiten dar, die auch von den Einheimischen zunehmend genutzt werden, wenn sie „schick“ ausgehen und auswärts essen möchten.
Was zeichnet die omanische Küche aus?
Die Frage, was für die omanische Küche typisch ist, ist gar nicht so einfach zu beantworten. Denn der Oman ist ein Schmelztiegel der Kulturen und das spiegelt sich auch in seiner Kulinarik wider. Neben den einheimischen Spezialitäten spielen beispielsweise die indischen sowie pakistanischen Einflüsse eine zentrale Rolle. Ebenso ist die Küche muslimisch geprägt, weshalb es in der Regel weder Schweinefleisch noch Alkohol gibt. In einigen westlich angehauchten Restaurants sowie Supermärkten gibt es mittlerweile Ausnahmen, die allerdings entsprechend teuer sind. Und zuletzt lässt sich auch im Oman der Trend beobachten, dass immer mehr Menschen vegetarisch oder vegan leben, sprich es gibt häufiger Alternativen zu den in der Küche sehr dominanten Fleischgerichten. Speisen, die durchaus als typisch für den Oman gelten und die alle „Foodies“ unbedingt probieren sollten, sind zum Beispiel:
- Baba Ganoush
- Biryani
- Falafel
- Hummus
- Mezze
- Muhamara
- Mutabel
- Tabouleh
Einige dieser Speisen verbreiten sich auch in unserem Kulturraum zunehmend und dürften einigen Genießern, die sich für kulinarische Köstlichkeiten begeistern, daher bereits bekannt sein. Ein ebenso exotisches wie faszinierendes Erlebnis für den Gaumen ist außerdem Shuwa. Hierbei wird Lammfleisch rund zwei Tage lang in einem Erdofen gekocht, mit heimischen Gewürzen mariniert und anschließend in Bananen- sowie Palmblättern eingeschlagen. Daraufhin wird es in einer Grube im Boden befeuert und langsam gegart, bevor es als Festessen serviert wird – bevorzugt zum Abschluss des Ramadan.
Nachspeisen im Zeichen der Dattel
Natürlich fehlen auch die Süßspeisen nicht in der omanischen Küche. Gesüßt wird hier aber nur selten mit industriellem Zucker. Stattdessen spielt die Dattel eine wichtige Rolle, wenn es um Desserts und Naschereien geht. Sie wird in vielfältigen Variationen und sogar zum Kaffee serviert. Weitere Süßigkeiten, die im Oman oft und gerne genossen werden, sind eine braune Masse mit verschiedenen Aromen namens Halwa oder kleines Gebäck mit Honig und Nüssen.
Die besten omanischen Restaurants für Genießer
Wie bereits erwähnt, sind Restaurants, wie wir sie kennen, im Oman eher eine Seltenheit. Dennoch gibt es einige namhafte und empfehlenswerte Anlaufstellen, die eine echte Empfehlung sind, wenn das Land auch von der kulinarischen Seite erkundet werden soll. Sie zeichnen sich nicht nur durch ihr köstliches sowie exotisches Essen aus, sondern auch durch die große Gastfreundschaft, für welche die Einheimischen im Oman bekannt sind. Beliebte Restaurant-Tipps im Oman sind zum Beispiel:
- Grill am Qurum Beach
- Kempinski-Hotel Muscat
- Shakespeare and Co. Restaurant
- Shangri-La al Husn Hotel
- Zahr El-Laymoun Restaurant
Die meisten namhaften Restaurants finden sich also in der Hauptstadt Muscat. Wer vor allem oder ausschließlich des Essens wegen in den Oman kommt, sollte daher ausreichend Zeit in Muscat einrechnen und die verschiedenen Restaurants in den genannten Hotels ausprobieren. Aber auch, wer sich auf einer Rundreise befindet, der sollte sich die eine oder andere Gelegenheit, die einheimische Küche zu kosten, nicht entgehen lassen. Denn unter „Foodies“ gilt der Oman als eines der interessantesten Länder überhaupt – und das nicht ohne Grund!