Hua Hin ist das älteste Seebad Thailands. Der Aufstieg des verschlafenen Fischerdorfs zum Touristenzentrum begann 1921 mit dem Bau der Eisenbahnstrecke von Bangkok aus. Hua Hin gilt als perfekter Altersruhesitz für Europäer und reiche Amerikaner. Reich muss man nicht wirklich sein, um hier einige Monate im Jahr zur Ruhe zu kommen, denn Thailand ist noch immer sehr preiswert. Wer etwas auf sich hält, der wohnt bei einem Besuch des Seebades im Anantara, Hilton, Centara Grand oder Cape Nidhra Hotel – Häuser mit bestem Ruf und ausgesprochen feiner Kulinarik. Es geht aber auch viel günstiger, wen man Abstriche in Kauf nehmen möchte. Die Infrastruktur hier ist großartig und ich bin wirklich ausgesprochen gern in Hua Hin, auch weil es viel ruhiger ist als andere Seebäder und man unheimlich viele Ausflüge machen kann, wo kaum mehr ein Tourist zu finden ist.
30-40 Kilometer mit dem Auto entfernt gibt es Strände, die fast ohne jegliche Touristen auskommen, preiswerte Villen, die sich übers Wochenende mieten lassen, um so adäquat zu entspannen. Aber Hua Hin als Stadt hat dem Neuankömmling auch viel zu bieten. Der Nachtmarkt, die Strände, der Sommerpalast, zahlreiche Aktivitäten im Hinterland und Tempelanlagen – aber auch der königliche Bahnhof ist ein kleines Highlight. Der Bahnhof (สถานีรถไฟหัวหิน, Hua Hin Bahnhof) an der Südbahn, die Bangkok mit Malaysia verbindet, ist ein Wunderwerk aus Holz. Bemerkenswert ist an diesem Bahnhof, dass er einen architektonisch besonders schön gestalteten Königspavillon besitzt, der seit den 1920er Jahren als Warte- und Empfangsraum für den König genutzt wurde.
Überhaupt hat der Bahnhof etwas von einem Museum. Er ist zwar nicht sehr groß, doch es gibt trotzdem viel zu entdecken. Zum Beispiel die Glocke, die bei Einfahrt des Zuges geläutet wird, sowie viele kleine Beschriftungen und Verzierungen. Einen alten Zug als Dekoration samt schönem Garten hat es außerdem. Etwas außerhalb auch einen kleinen Schrein, der in Thailand immer zum guten Ton gehört.
Verpassen kann man Züge hier keinesfalls, denn bei der Einfahrt hupen diese laut und deutlich. Von Hua Hin fahren Züge sowohl in den Norden als auch in den Süden des Landes. Der bekannte Eastern Oriental Express, ein kolonialer Luxuszug für Eisenbahnromantiker, der Bangkok mit Singapur verbindet, hält ebenfalls einige Male pro Monat in Hua Hin und ist eine echte Empfehlung. Die Tickets hierfür sollten jedenfalls schon lange im Voraus gebucht werden, denn die Plätze sind Mangelware – auch wenn die Preise teilweise recht happig ausfallen.
Bahntickets gibt es am Kartenschalter im Gebäude. Für Express-Züge sind diese bereits im Voraus erhältlich. Fahrkarten für die normalen Züge kannst du jedoch erst am Abfahrtstag kaufen. Wer das Abenteuer mag, der bucht sich am besten das preiswerteste Ticket! Das ist in Thailand dann wirklich Spaß pur, in der dritten Klasse mit dem Backpack sich in eine Sitzreihe mit 3 anderen Gästen zu quetschen. Keine Klimaanlage, harte Planken, lautes Thai-Gequassel durch den ganzen Waggon. Dafür jede Menge aufgedrängte freundliche Gespräche, tolle Snacks, die am Platz in abenteuerlicher Weise serviert werden – manchmal ein gutes Kontrastprogramm zum 5-Sterne Leben.
Tipp: Wenn Sie Slow-Travel mögen, nutzen Sie auf jeden Fall den Zug von Bangkok Hua Lampong nach Hua Hin und in weiter entfernte Regionen. Selbst in der ersten Klasse wirklich preiswert und etwas ungefährlicher als die Busreisen, die jedoch schneller sind. Wartezeiten sollten jedoch zwingend einkalkuliert werden, denn Pünktlichkeit ist keinesfalls zu erwarten. Thailand eben!