Farina Bona – Die Wiederentdeckung einer feinen Schweizer Delikatesse

In den entlegenen Tälern des Tessins, in der italienischsprachigen Schweiz, gibt es eine kulinarische Spezialität, die lange Zeit in Vergessenheit geraten war: Farina Bona. Dieses feine Maismehl hat eine tiefe Verbindung zur Region und ihrer Geschichte und wurde erst in den letzten Jahren wiederentdeckt und zu neuem Leben erweckt.

Ein Rezept für eine grandiose hausgemachte Pasta aus dem Luxushotel Belvedere Locarno mit Farina Bona, finden Sie an dieser Stelle.

Die Geschichte von Farina Bona

Farina Bona, wörtlich übersetzt „gutes Mehl“, hat seine Ursprünge in den kleinen Dörfern des Valle Onsernone, einem abgelegenen Tal im Tessin. Schon im 19. Jahrhundert wurde das Mehl hier hergestellt, als Mais eine der wenigen Getreidesorten war, die in der steilen und unwegsamen Landschaft gedeihen konnten. Die Menschen trockneten die Maiskörner über dem Feuer und mahlten sie anschließend zu einem feinen Pulver.

Dieses Mehl diente früher als Grundnahrungsmittel und wurde für die Zubereitung verschiedener Gerichte verwendet, darunter Suppen und Polenta. Farina Bona war besonders geschätzt für seinen intensiven, rauchigen Geschmack, der durch das Trocknen des Maises über offenem Feuer entstand.

Vom Verschwinden und der Wiederentdeckung

Mit der Modernisierung der Landwirtschaft und dem zunehmenden Zugang zu anderen Nahrungsmitteln verschwand Farina Bona allmählich aus den Haushalten des Valle Onsernone. In den 1960er Jahren war die Produktion nahezu eingestellt, und das Rezept drohte, für immer verloren zu gehen.

Die Wiederentdeckung dieser kulinarischen Tradition ist vor allem dem Engagement einiger weniger Enthusiasten zu verdanken. In den 1990er Jahren begannen lokale Akteure, unterstützt von Slow Food, die Tradition von Farina Bona wiederzubeleben. Sie suchten nach alten Rezepten und bauten die Maisproduktion in kleinerem Maßstab wieder auf. Dank dieser Bemühungen ist Farina Bona heute nicht nur in der Schweiz, sondern auch international bekannt.

Farina Bona heute

Heute wird Farina Bona wieder in den Mühlen des Valle Onsernone hergestellt, wobei größter Wert auf traditionelle Produktionsmethoden gelegt wird. Der Mais wird sorgfältig ausgewählt, getrocknet und anschließend langsam gemahlen, um das einzigartige Aroma zu bewahren. Das Resultat ist ein Mehl von außergewöhnlicher Feinheit und Intensität, das sich durch seinen nussigen, leicht süßen und rauchigen Geschmack auszeichnet.

In der modernen Küche wird Farina Bona vielseitig eingesetzt. Es kann in Desserts wie Eiscreme oder Gebäck verwendet werden, um eine besondere Geschmacksnote hinzuzufügen. Auch in herzhaften Gerichten, wie zum Beispiel in der Polenta oder Pasta, wird es wieder gerne verwendet. In Gourmet-Restaurants wird Farina Bona oft in Kombination mit Schokolade, Früchten oder Milchprodukten serviert, wo es seine geschmackliche Tiefe entfaltet.

Bild oben: Pasta mit Farina Bona

Ein Symbol der regionalen Identität

Farina Bona ist mehr als nur ein Lebensmittel – es ist ein Symbol für die Identität und das kulturelle Erbe des Valle Onsernone. Die Wiederbelebung dieser Spezialität zeigt, wie wichtig es ist, traditionelle Lebensmittel und Herstellungsverfahren zu bewahren und zu fördern. Sie erinnert uns daran, dass unsere kulinarische Geschichte nicht in Vergessenheit geraten darf und dass alte Rezepte uns auch heute noch inspirieren können.

Durch die wiedererlangte Popularität von Farina Bona hat die Region auch einen wirtschaftlichen Aufschwung erlebt. Kleine Produzenten und lokale Mühlen profitieren von der Nachfrage nach diesem einzigartigen Produkt, das in Feinkostläden und auf Märkten in der ganzen Schweiz und darüber hinaus angeboten wird.

Fazit

Die Geschichte von Farina Bona ist ein beeindruckendes Beispiel dafür, wie alte Traditionen wiederentdeckt und in die Moderne integriert werden können. Das feine Maismehl aus dem Valle Onsernone, das einst fast vergessen war, erlebt heute eine Renaissance und wird als kulinarische Delikatesse geschätzt. Farina Bona ist nicht nur ein Genuss für den Gaumen, sondern auch ein Stück lebendige Schweizer Kultur, das es zu bewahren gilt.