Studien besagen, dass in zwei Jahren bereits jedes vierte Lebensmittel irgend einen Zusatz beinhalten wird, der für mehr Wohlbefinden und Gesundheit sorgen soll.
Bereits heute ist auffällig, dass es z.B. kaum noch Margarine gibt, die keine Omega-3-Fettsäuren etc. enthält.
Beim Konsum des momentan boomenden Functional Foods besteht jedoch die Gefahr, den Überblick zu verlieren und zu viele Zusatzstoffe aufzunehmen.
Die Ernährungswissenschaftlerin Annette Sabersky sagt dazu in einem ARD-Interview u.a.: Es gibt Zusätze wie das Betacarotin, das häufig Multivitaminsäften zugesetzt wird, bei dem es sehr schnell zu einer Übervitaminisierung kommen kann. Wenn man z.B. einen Liter Multivitaminsaft mit Betacarotin trinkt, kann das bedenklich sein. Auch Menschen, die cholesterinsenkende Margarine essen, obwohl sie die gar nicht brauchen, können sich damit Schaden zufügen, z.B. Schwangere oder Kinder.
Da fragt man sich doch, ob dieses Functional Food wirklich notwendig ist. Und recherchiert man ein wenig, so wird man feststellen, dass die Lebensmittel-Industrie mit konventiellen Lebensmitteln nicht mehr das große Geld verdienen kann und nun vielmehr versucht, bisherige Produkte ein wenig aufzupeppen, um sie sodann wesentlich teurer verkaufen zu können.
Wirklich nötig haben wohl nur die allerwenigsten Menschen Functional Food. Zwar gibt es sicher in unserer heutigen Zeit gewisse Mangelerscheinungen, doch kann man diesen durch eine bewusstere und natürliche Ernährung wesentlich günstiger entgegen wirken.
Meine Befürchtung ist, dass in ein paar Jahren Menschen, die sicherstellen wollen, keine angeblich gesundheitfördernden Zusatzstoffe in unkontrollierbaren und damit durchaus gefährlichen Mengen konsumieren zu müssen, nur noch in Bio-Supermärkten einkaufen gehen können.
Die Wünsche und womöglich die Gesundheit der Verbraucher bleiben mal wieder zu Gunsten der Profit-Gier der Lebensmittel-Branche auf der Strecke.