Nach dem großartigen Abendessen im Hotel Bristol und einem Rundgang in Genf, gilt es heute die Weinberge des Kantons zu entdecken. So machen wir uns denn auf in Richtung Genf SBB, wo es die E-Bikes samt Tourenbegleitung von Ebiketour.ch tageweise zu leihen gibt. Bei dieser Agentur mit eigenen Guides können diverse Touren gebucht werden, so auch eine Tour für ausgemachte Feinschmecker und Weinliebhaber. Sind die Sättel der E-Bikes erst einmal richtig eingestellt, folgt eine kurze Erklärung der Route und schon geht es los.
Denn wir wollen raus aus der Stadt, die heute recht sommerliche Temperaturen hat und es ist kochend heiß. Das faszinierende an Genf sind die Parks & Weinberge außerhalb der Stadt, der zu entfliehen recht einfach ist. Mit dem Pedelec ist man in etwa 15 Minuten komplett im Grünen und in etwa einer halben Stunde in den malerischen Weinbergen.
Los geht es in Richtung Genfer Weinbau Gebiete.
Wir kreuzen die Brücke, wo Rhone und Arve zusammen kommen. Der eine Fluss glasklar, der andere mit lehmigem Sediment. Ein einmaliges Naturschauspiel, welches man selten so kontrastreich zu Gesicht bekommt.
Die Weinberge mit Blick auf die anliegenden Dörfer und das Hinterland mit den Bergen. Ein idealer Ort für den Weinbau, insbesondere für den in der Schweiz geliebten und in Deutschland fast vergessenen Chasselas. (In Deutschland und Österreich auch Gutedel genannt)
Angekommen im Weingut, parken wir die Räder. Das Gut ist bestens auf Touristen vorbereitet, die Außengastronomie hat einiges an lauschigen Plätzen zu bieten und neben den Weinen, die alle Glasweise verkostet werden können, auch einiges an Speisen zu bieten.
Die Weine sind großartig, vor allem der recht einfach gestrickte Gutedel passt brillant zum heißen Wetter. Von Natur aus eher zucker- und säurearm, ergeben die gekelterten Trauben in der Regel einen trockenen, leichten, oft spritzig-erfrischenden Weißwein. Bei 11,5 % Alkohol ein idealer Begleiter zum Lunch.
Domaine de Curiades – Das gab es zum Lunch
Unser Guide hatte sichtlich Freude an einer doppelten Portion, die keinen Abnehmer gefunden hatte. Es sei ihm gegönnt!
Ich verkoste noch den lokalen Gamay, der ebenfalls einiges auf dem Kasten hat. Er duftet süßlich nach Erdbeeren, Himbeeren, Kirschen und Veilchen – aber auch nach Cassis, Kräutern und Gewürzen. Mit zunehmender Wärme im Glas kommen Mandeln, Waldboden und Pilze hinzu.
Weinbau im Kanton Genf – Drittgrößter Weinerzeuger der Schweiz
Der Kanton Genf verfügt über eine gesamte Rebfläche von 1391 ha. Von den insgesamt 45 Gemeinden des Kantons wird in 35 Gemeinden Wein angebaut. Anders als im Rest der Schweiz ist das Gelände recht flach. In der Region Le Mandement stehen insgesamt 879 ha in einer Monokultur. Auf 7 km Länge bis zur französischen Grenze liegt eine Weinanbaufläche neben der anderen. So verwundert es nicht, dass die größte Gemeinde dieser Region, Satigny, gleichzeitig die bedeutendste Weinbaugemeinde der Schweiz ist.
Weinbau im Kanton Genf – Einige Fakten
- Weinbaugebiet: Genf / Genève
- Rebflächen: 1.391 ha
- Weinerzeugung: 85.408 hl
- Weißwein 39.340 hl, 46 %
- Rotwein / Rosé 46.068 hl, 54 %
- Gesamt 85.408 hl, 100 %
- Meiste Reben Weiß: Chasselas (Gutedel)
- Meiste Reben Rot: Gamay
Weinbau im Kanton Genf – Diese Gemeinden haben den Status einer Appellation
Folgende Gemeinden haben den Status einer Appellation: Choully, Satigny, Peissy, Russin, Dardagny, Lully, Bardonnex, Cologny, Jussy, Choulex, Hermance, Céligny, Collex-Bossy.
Informationen & Kontakt zum Weingut / E-Bike Touren
- Domaine de Curiades
- 49 ch des Curiades
- 1233 Lully Genève
- https://curiades.ch
- E-Bike Touren in der Region Genf
- Ebiketour.ch