Sie gehört zu jeder Hochzeit dazu: die Hochzeitstorte. Mehrstöckig präsentiert sie sich den Gästen in den unterschiedlichsten Geschmacksrichtungen und Dekorationen. Woher dieser Brauch stammt und welche Arten von Hochzeitstorten es gibt, erläutert dieser Beitrag.
Die Geschichte der Hochzeitstorte
Der Brauch der Hochzeitstorte lässt sich bis ins alte Rom zurückverfolgen. Damals wurde ein Mandelkuchen über dem Kopf der Braut zerkrümelt und die Gäste ließen sich anschließend die Stücke vom Boden schmecken. Da Zucker und Mehl teure Lebensmittel waren, sollte dieser Kuchen dem Brautpaar Reichtum und Wohlstand bescheren. Die modernen Hochzeitstorten, wie wir sie heute kennen, entstanden in ihrer Form im 19. Jahrhundert. Insbesondere der Adel beauftragte das florierende Bäcker- und Konditorenhandwerk mit der Gestaltung mehrstöckiger Torten für Festlichkeiten.
Ein Gebäck voller Symbolik
Die drei Stockwerke einer Hochzeitstorte symbolisieren die Dreifaltigkeit aus Vater, Sohn und Heiliger Geist. Fünf Stockwerke stehen dagegen für die fünf wichtigen Lebensphasen Geburt, Kommunion/Konfirmation, Heirat, Kindersegen und Tod. Zudem ist Marzipan ein bedeutender Bestandteil der Torte: Die Süße des Zuckers verheißt Glück in der Liebe, die Bitterkeit der Mandeln ist ein Zeichen für die schlechten Zeiten und das Rosenöl versinnbildlicht die Leidenschaft in der Beziehung. Heutzutage wird die Hochzeitstorte meist vom Konditor gefertigt. Sie können sich jedoch auch dafür entscheiden, sie selbst zu backen.
Vielfalt ohne Ende: Hochzeitstorten von Weiß bis Naked
Die klassische Hochzeitstorte ist von einer weißen Fondantschicht überzogen. Diese Farbe gilt als Symbol für Unschuld und Reinheit und passt zum weißen Hochzeitskleid der Braut. Als Form sind sowohl die runden als auch die eckigen Varianten beliebt. Die einzelnen Stockwerke können entweder auf einer Etagere geschichtet werden, selbsttragend oder auf Säulen fixiert sein. Die Füllungen reichen von fruchtig bis cremig, von Erdbeere bis Schokolade. Als Umhüllung verwenden Konditoren Fondant, Marzipan, Buttercreme oder gar nichts – das sind die sogenannten „Naked Cakes“. Alternativ können Sie auch Cupcakes, Cakepops, Windbeutel oder Eiscreme als Hochzeitstorte anrichten lassen und damit die Gäste verzaubern.
Das erste gemeinsame Stück Torte
Der Anschnitt dieser wundervollen Torte bildet einen der Höhepunkte auf jeder Hochzeit. Braut und Bräutigam schneiden das erste Stück heraus und füttern sich damit gegenseitig – als Zeichen der gegenseitigen Fürsorge. Bedeutend ist, welche Hand das Messer führt. Der- oder diejenige wird auch in der Ehe das Zepter in der Hand halten. So behauptet es das Brauchtum.