Jeder Deutsche ist im Jahr durchschnittlich 22 Kilogramm Käse. Allein in Deutschland gibt es eine Auswahl von über 150 Käsesorten. Bei allen Käsesorten kommt der Käserinde eine wichtige Bedeutung zu.
Die Rinde schützt den Käse vor dem Austrocknen und vor unerwünschter Schimmelbildung. Außerdem beeinflusst die Rinde beim Käse zumeist entscheidend seinen typischen Geschmack und Geruch und schützt ihn zugleich vor Beschädigungen.
Doch kann man die Käserinde bei jeder Käsesorte mitessen?
Die Antwort lautet nein; nur bei einigen Käsesorten ist es unbedenklich, die Rinde mitzuessen.
Feste und halbfeste Käsesorten wie Allgäuer Emmentaler oder Gouda werden mit Paraffinen, Leinen- oder Kunstgewebe, Wachs oder Kunststoff überzogen. Dieser Überzug ist nicht essbar und muss mit dem Hinweis „Kunststoffüberzug nicht zum Verzehr geeignet“ kenntlich gemacht werden.
Hart-, Schnitt- und halbfester Schnittkäse wird zwecks Schutzes vor unerwünschtem Schimmelbefall oft mit Natamycin (E 235) behandelt und muss dementsprechend gekennzeichnet werden. Bei mit Natamycin behandeltem Käse sollte man die Rinde auch nicht mitessen und stattdessen bis zu einem halben Zentimeter Käserinde entfernen.
Diese Vorgehensweise gilt selbst für rindenlosen, aber Natamycin behandelten Käse. Bei Biokäse braucht man sich hingegen um Natamycin keine Sorgen zu machen, denn dafür wird kein Natamycin eingesetzt.
Edelschimmel-Käsefans können sich freuen, denn bei Edelschimmel-Käsesorten wie Camembert oder Brie kann die Rinde bedenkenlos mitgegessen werden. Aufpassen sollten jedoch Schwangere, ältere, Kleinkinder und Menschen mit geschwächtem Immunsystem. Diese Personengruppen sollten lieber auch bei Edelschimmelkäse auf das Essen der Rinde verzichten.