Kazan`s kulinarische Köstlichkeiten – Die Hauptstadt der Tataren entdecken: Ich muss gestehen bevor ich mich das erste Mal mit Russland beschäftigt habe, kannte ich bis auf Moskau und St. Petersburg nichts wirklich. Schon gar nicht Kazan! Dabei liegt die ultramoderne Großstadt nicht so weit von Moskau weg und ist doch in vielerlei Hinsicht so verschieden.
Denn es ist die Hauptstadt der Tataren, mit einem eigenen Präsidenten, einer eigenen Verwaltung, Ministerien und ist eine autonome Republik im östlichen Teil des europäischen Russlands. Tatarstan ist die bevölkerungsreichste der autonomen Republiken Russlands und gilt als besonders eigenständig und modern.
18 Prozent der Fläche sind von Wäldern bedeckt, die überwiegend aus Laubsorten wie Eichen, Linden oder Birken bestehen. Nadelwälder beinhalten Kiefern und Tannen. Die Republik Tatarstan verfügt auch über große Wasserressourcen.
Das Flussnetz bilden neben der Wolga und der Kama, unter anderen die Belaja, die Wjatka, die Swijaga, die Mjoscha, die Schischma, der Ik, die Tojma, der Isch, der Stepnoj Saj. Insgesamt gibt es 3000 Flüsse – beeindruckend!
Tatarstan – Islamisch geprägt, weltoffen und modern
Präsident Rustam Minnichanow hat sein Land gut im Griff, denn das muslimisch geprägte Land lässt anderen Religionen großen Raum, vor allem den Christen – was andernorts – wie wir leidvoll wissen, nicht zu klappen scheint.
Die Einwohnerzahl Tatarstans liegt bei 3.786.000. Bei der Volkszählung 2010 machten die Tataren knapp über die Hälfte der Einwohnerschaft aus. Nicht ganz 40 % der Bevölkerung sind Russen. Eine weitere bedeutende Volksgruppe sind die Tschuwaschen, zudem die Udmurten, Mordwinen, Mari, Ukrainer und Baschkiren.
Alle leben hier friedlich zusammen, als Amtssprachen in Tatarstan gelten die russische und die tatarische Sprache, die einige Besonderheiten aufweist. In kleineren Orten versteht man bis heute kein Russisch, in den Städten ist dies jedoch kein Problem. Straßenschilder oder Ähnliches sind zweisprachig ausgeführt.
Kazan – Moderne Großstadt mit einem Hang zum Sport
Kazan selbst ist eine Stadt, in der allgemein viel gebaut wird. Dies ist nicht nur der Fußball WM im nächsten Jahr zu verdanken, denn man sieht den Fortschritt deutlich. Das Stadium für den Fußball ist eines der modernsten überhaupt, man ist gerüstet für den Ansturm der Fußballfans in 2018. Aber auch andere Sportstätten sind auf neustem Stand, dem Schwimmen und Basketball stehen beste international ausgestattete Gebäude zur Verfügung.
Ich jedenfalls freue mich jetzt schon auf die Fußball WM im nächsten Jahr, wo auch in Kazan gespielt wird. Da wird es viele gute Bilder für meine geliebten Fotobücher von Cewe geben. Was macht Tatarstan nun kulinarisch aus?
Kazan`s kulinarische Köstlichkeiten – Ein Schmelztiegel der Kulturen
Wer Kazan besucht, der kommt unweigerlich mit den Köstlichkeiten der Tataren in Berührung. Diese sind so ganz anders als in der Küche Moskaus, jener Hauptstadt Russlands die nur einen Taubenschlag – 750 Kilometer – entfernt liegt. Man isst gern Pferdefleisch und Lamm in allen Varianten, sowie leckere Süßigkeiten die witzige Namen wie „Tschack Tschack“ haben. Die tatarische nationale Küche ist bekannt für zahlreiche deftige Speisen und reiche Aromen für jeden Geschmack.
Die Basis der tatarischen Küche bilden Fleisch- und Mehlspeisen, Suppen und Bouillons. Das Teetrinken mit nationalen Süßigkeiten hat für die Tataren einen hohen Stellenwert.
Lieblingsspeisen der Tataren sind zweifellos: „Etschpotschmack“ – mit Fleisch und Kartoffeln gefüllte und gebackene Teigtaschen, „Kystybyi“ – Fladen, gefüllt mit Kartoffelpüree oder Hirsebrei.
Die süßen Höhepunkte und die Symbole der tatarischen Küche sind wie oben schon angerissen „Tschak-Tschak“und „Talkysch-Kalewe“ – mit Honig und Zucker hergestelltes Gebäck.
Wirklich köstlich! Neben geräuchertem Pferdefleisch ist auch geräuchertes Gänsefleisch eine absolute Delikatesse, die es allerdings nicht immer im Handel gibt.
Essen & Trinken in Kazan – Eine große Auswahl lokaler Speisen
Die traditionellen Gerichte der tatarischen Küche können Sie in folgenden Restaurants probieren: „Haus der Tatarischen Kochkunst“, „Tatarischer Gutshof“ oder „Tugan Avylym“ (übersetzt „das Heimatdorf“). An Wochenenden sollte man unbedingt reservieren. Den aromatischen tatarischen Tee mit frischem Gebäck gibt es an den beliebten Imbissständen „Tjubetej“. Diese Verkaufsstände sind überall in der Stadt verteilt – auf den Straßen, neben den Sehenswürdigkeiten – und sehen sehr originell aus, wie die männliche tatarische Mütze „Tjubetej“. Auch das Softeis an den kleinen Buden ist eine schmackhafte Delikatesse!
Darüber hinaus gibt es in Kasan zahlreiche Restaurants und Cafés mit europäischer, arabischer, asiatischer und mexikanischer Küche. Viele Lokale liegen in der Bauman-Straße, den anliegenden Nebenstraßen sowie an der Kreml-Uferpromenade.
Europäer werden sich freuen, denn der Euro steht derzeit recht gut und die kulinarischen Genüsse sind erschwinglich. Ein feiner Wildschinken für 5 Euro und Pferdesalami for 3 Euro sind beliebte Mitbringsel aus Kazan. Besuchen Sie hierfür einen der Feinkostläden in der Baumann Straße oder aber einen der größeren Supermärkte – ein Paradies für Feinschmecker.
Dieser Artikel ist ein Fortsetzungsartikel (Teil 1) meiner Reise nach Tatarstan. Das Rezept für Etschpotschmak finden Sie hier.