Nach einem guten ersten Anreisetag beginnt der Neue mit viel Motivation und ich quäle mich um 5 in der Früh aus dem Bett. Das mache ich nicht immer, aber überall, wo sich die Möglichkeit der sportlichen Betätigung ergibt. Dies ist hier an Bord der Fall und so heißt es, aufgestanden!
Fitness auf der AROSA-SILVA – Start in den Morgen
Der Fitnessbereich des Schiffs befindet sich auf „Wasserlevel“, also der Kante unter der sich das Flusswasser plätschernd entlang des Rumpfes schlängelt. Der Raum ist klein, vielleicht etwas größer als ein normales Zimmer – aber ausreichend bestückt mit Radl, Stepper und Laufband sowie einigen Gewichten und Gerätschaften – für eher sanfte Übungen. Auf dem Laufband erkämpfe ich mir einige Kilometer und werde mit einem wundervollen Morgenrot im Ijisselmeer – kurz vor Hoorn belohnt.
Das Ijsselmeer ist der größte See der Niederlande. Der durch Eindeichung künstlich entstandene heutige Süßwassersee besteht aus einem großen Teilgebiet der ehemaligen Meeresbucht Zuiderzee zwischen Friesland und Nordholland. Das Wort Meer hat in den Niederlanden die Bedeutung von „Binnensee“. Der See ist benannt nach seinem Hauptzufluss, der (Gelderschen) IJssel (Gelderse IJssel), die unterhalb von Kampen in das Nebengewässer Ketelmeer einmündet. Es ist ein beliebtes Segelrevier und bekannte Ausflugsziele sind Hoorn und Enkhuizen.
Frühstück – Ganz wie einem der Sinn steht
Der Hunger hat sich nun auch bei mir eingestellt und ich mache mich auf zum Frühstück. Das Brot backt man hier in der Küche noch selbst, darauf ist der Küchenchef besonders stolz.
Tipp: Am Abreisetag kann man einige Laibe erwerben, dann steht der Feinschmecker nach der Reisenicht komplett ohne gähnend leeren Kühlschrank da.
Das Frühstück ist ordentlich, an der warmen Station gibt es weich gekochte Eier, härtere Eier und Omelett lässt sich nach Wunsch – ebenso wie Rührei und Spiegelei zubereiten. Das geht schnell und ist fein – ganz meine Wahl in den Morgen zu starten. Marmelade, Brötchen, süßen Kram und auch Kindergerechtes, ergänzt neben diversen Joghurts und Quark die Auswahl. Auch Wurst und etwas Fisch bieten saisonale Abwechslung, neben einer Auswahl an Obst und gebratenem Gemüse.
Hoorn – Auch bei nicht so schönem Wetter eine Entdeckung Wert
Beim Einlaufen fängt es doch pünktlich an zu regnen. Nun regnet es nicht Bindfäden, aber es ist schon ein leicht unangenehmes Sprühen. Ich entscheide mich trotzdem an Land zu gehen und mache mich mit Kameraausrüstung auf. Das Schiff legt hier ziemlich zentral an, das ist bei solchen Wetterkapriolen Gold wert. Jedenfalls ist es nur ein Katzensprung um in die malerische Altstadt zu kommen, dem Innenhafen und Außenhafen und den diversen Dingen neben den skurril schräg stehenden Häuserfassaden, die man in Hoorn gesehen haben muss.
Sightseeing in Hoorn
Die Stadt hat viele historische Baudenkmäler. Zu nennen sind einige Kirchen (beispielsweise die Oosterkerk), das Rathaus, die Stadtwaage von 1609, ein Stadttor und viele Häuser aus dem 17. und 18. Jahrhundert. Hoorn ist ein beliebter Ausflugshafen am Markermeer. Es gibt Eisenbahnverbindungen nach Amsterdam, Alkmaar und Enkhuizen und eine Museumseisenbahn nach Medemblik (Museumstoomtram Hoorn–Medemblik). Im Sommer fahren von einer Dampflokomotive gezogene Züge.
Auch gibt es mehrere Museen, wie das Museum van de 20e Eeuw (Museum des 20. Jahrhunderts) und das Westfries Museum (Museum von Westfriesland) sowie das Theater Schouwburg Het Park. Es gibt ebenfalls auch ein Dampfstraßenbahnmuseum. Das Gefängnis- und Waffenmuseum, der Hoofdtoren (Hauptturm im Hafen), das Oosterpoort (Osttor) und die Käsewaage, sind weiterhin einen Blick wert.
Dinner & Abendprogramm auf dem Schiff
Das Wetter macht Anstalten sich zu bessern, trotzdem – der Tag ist gelaufen und das Dinner steht (endlich) an. Kulinarisches Konzept heute: „Von der Ebbe bis zur Flut“. Die Weine lesen sich ebenfalls gut, sind nicht im Preis inkludiert – aber der Pinot Blanc QbA von Prüm und ein Spätburgunder von Karle sind fair kalkuliert und unbedingt zu probieren. Die Speisen erfreuen mein Herz, den Abschluss macht die Käseplatte, schöner erster Tag mit viel frischer Luft in der Nase! Gleich nebenan in der Lounge haben es sich schon einige Gäste gemütlich gemacht, denn der bordeigene DJ – hier ist es der sympathische Kay – lädt zur deutschen Schlagernacht ein.
Auf einen letzten aromatischen Cocktail mit dem wohltuenden Namen „Coconut Kiss“ fühle ich mich geküsst und in Gedanken in der Sonne, die für Amsterdam und den morgigen Tag versprochen wurde.
Gute Nacht und bis Morgen in Amsterdam!