Samut Prakan – Talad Pak Nam: Wer in Bangkok war und dem guten Essen geneigt ist, der hat sicherlich schon einmal den einen oder anderen Markt besucht. Denn davon gibt es viele in Bangkok. Die Menschen dort lieben Essen und fast alles dreht sich nur um die nächste genussvolle Mahlzeit. Das kann man täglich auf der Straße beobachten – die Bewohner geben unheimlich viel Geld für den Genuss aus.
Doch Bangkok`s Märkte unterscheiden sich in einem Punkt von Märkten etwas weiter außerhalb der Stadt und in ländlichen Gegenden. Nicht von der Qualität, aber von der Freundlichkeit der Menschen und der Neugier, wenn Fremde sich für ihr Essen interessieren. Die großen Märkte in Bangkok stehen in so ziemlich jedem Reiseführer und sind für viele Reisende einen kurzen Stop wert. Die Menschen sind also schon sehr an Ausländer gewöhnt. Wenn Sie aber mal einen Blick in die ländlichen Gegenden werfen, werden sie überrascht sein von der wirklich natürlichen Freundlichkeit.
Samut Prakan ist ein Vorort von Bangkok und mit dem Taxi in einer halben Stunde zu erreichen. Der Fischmarkt dort ist bekannt und unter Foodies und Fotografen ein kleiner Geheimtipp. Der genaue Name ist: Talad Pak Nam (ตลาดปากน้ำ), Taxifahrer in Bangkok werden wissen wo das ist. Ich habe den Markt mit Bloggerkollege Mark von Migrationology besucht und eine kleine Fotosafari daraus gemacht.
Samut Prakan – Talad Pak Nam (ตลาดปากน้ำ)
Thailänder verbinden Geschäftigkeit und Leben oft mit ihrem Job. das merkt man gerade bei den Verkäufern auf dem Markt. Hier wird nicht nur gearbeitet, sondern auch gegessen, gekocht, TV gesehen und viel mit dem Handy gespielt. Kein Wunder das die Menschen dort glücklicher sind als an anderen Orten der Welt.
Wer den Markt besuchen möchte, der sollte sich recht früh auf den Weg machen, denn die beste Ware und vor allem die ganze Bandbreite wird einem früh am Morgen sichtbar. Mit früh meine ich, das sie um 06:00 in der Früh schon dort sein sollten. Die meisten der Verkäufer sind schon die halbe Nacht auf den Beinen, denn Frischware muss bei den Temperaturen in Thailand früh unter die Bewohner gebracht werden.
Egal ob kleine Fische, getrocknete Fische oder Riesenfische, auf dem Markt Samut Prakan – Talad Pak Nam werden sie immer fündig. Das schöne ist, das die meiste Ware wirklich saisonal ist, denn teuren Importfisch will hier keiner sehen, denn er ist teuer und somit kaum erschwinglich. In sofern eine Art „erzwungene“ Saisonalität – schön das man so etwas noch antrifft.
Die Geschäftigkeit der Menschen ist kaum übersehbar, alles geht in einem wahnsinnig schnellen Tempo über die Bühne. Hier wird gerade getrockneter Fisch unter die Käufer gebracht, Verhandlungsgeschick muss der Interessent zudem mitbringen. Obwohl die Preise im Gegensatz zu Bangkok noch einmal gute 30 % günstiger sind, darf freilich gehandelt werden.
Samut Prakan – Talad Pak Nam: Auch für den kleinen Hunger zwischendurch ist gesorgt, denn es gibt eine tolle Auswahl von Suppen, die in Plastiktüten abgefüllt werden und dann daheim oder direkt auf dem Markt verspeist werden. So eine Mahlzeit kostet keinen Euro und schmeckt wie ein Gericht für 10 Euro – einfach super lecker und voller spannender Aromen. Schärfe inklusive!
Thailänder sind tief gläubig und auch auf dem Markt gibt es zahlreiche Anzeichen dafür. Ich denke das feine Stück Bauchspeck soll auf Schutz und gute Geschäfte hindeuten – ungewöhnlich sieht es jedenfalls aus. Was zudem Eindruck macht: Es gibt jede Menge Katzen und wilde Hunde um und auf dem Markt. Obwohl die Menschen nicht fürchterlich reich sind, werden die freilaufenden Tiere dort mit dem Wenigen oft gefüttert, was schön ist.
Nicht nur Fischmarkt, sondern auch alles drum herum und Fleisch gibt es in Samut Prakan – Talad Pak Nam. Diese spezielle Wurst aus der Gegend von Chiang Mai (dem Norden) schmeckt einfach Klasse. Kaufen Sie sich einfach einmal ein Stück für ca. 50 Baht (1 Euro), die Aromen Vielfalt ist beeindruckend. Zitronengras, Reis und Koriander, Pfeffer, Salz und allerlei Kräuter und so viel mehr steckt drinnen! Köstlich.
Wer zu faul ist sich einzelne Zutaten für eine Suppe oder ein Gericht zu kaufen, der wird ganz bequem mit einer leckeren Zusammenstellung bedient. Einfach die ganze Schüssel kaufen und daheim lecker kochen, wie praktisch das doch ist. Die kleinen Kugeln in lila sind übrigens Auberginen, ziemlich klein aber auch ziemlich lecker – oft in Suppen zu finden. Samut Prakan – Talad Pak Nam ein Paradies!
So macht Arbeit doch Spaß. Ein bisschen schnippeln und gleichzeitig ein leckeres Süppchen auf dem Tisch – das macht die Thailänder aus. Arbeiten bis ins hohe Alter ist für die meisten notwendig und man merkt trotzdem, diese Frau hat Freude an ihrer Arbeit.
Auf dem Markt gibt es zahlreiche kleine Gassen und hier lassen sich wahrlich Stunden verbringen. Für Food & Fotoverrückte ist das ein Paradies – wenn nur das frühe Aufstehen nicht wäre. Aber der Besuch lohnt wirklich sehr und die frühe Stunde ist schnell der Neugier gewichen.
200 Baht für ein Kilogramm dieser leckeren Krustentiere, das sind gerade einmal 5 Euro für eine sagenhafte Frische. Ein Schnäppchen, zu dumm nur das die meisten Reisenden im Hotel wohnen und keine eigene Küche haben. Wer länger bleibt dem empfehle ich ein Apartment mit Küche – aus leckeren Gründen.
Tintenfisch auf jede erdenkliche Art, jede Größe und zu sagenhaft günstigen Preisen. 70 Baht pro Kilogramm sind etwa 1,70 Euro beim aktuellen Kurs, dafür gibt es tolles Seafood von erhabener Qualität. Wer etwas kaufen möchte: Mein Tipp – immer gleich Küchenfertig zubereiten lassen, spart Arbeit und ist kostenlos.
Bärenkrebse (jedenfalls glaube ich das es welche sind) sind eine wahre Köstlichkeit. Ich liebe sie und könnte den ganzen Tag nichts anderes verdrücken. 1 Euro das Kilogramm, was will der Hobbykoch mehr.
Jakobsmuscheln sind in Thailand etwas kleiner als bei uns, dafür nicht minder köstlich und beim Kilopreis von 2 Euro kann man auch nicht nein sagen. Wenn Sie diese im Restaurant sehen, ruhig einmal bestellen!
Viel Werbung braucht sie nicht zu machen für ihre frischen Krabben. Die natürliche Freundlichkeit die mir auf so vielen Märkten in Bangkok gefehlt hat, wenn man Fotos macht – hier ist sie noch gegeben. Die Menschen interessieren sich auch für dich und es kann schon mal vorkommen, das sie das geschossene Foto auch mal sehen wollen. Sehr sympathisch.
Squids werden hier nach dem Fang sogleich vorbereitet und sodann zum Kauf angeboten. Sie haben also daheim keine Arbeit mehr großartig mit den Tieren. Wenn ich sie in Deutschland kaufe, habe ich immer erst einmal viel Arbeit um sie letztlich zuzubereiten.
Lust auf kleine Haie? Ja auch solch exotische Dinge aus dem Meer werden hier verkauft. Ich habe sie selbst noch nicht gegessen, doch ihr Fleisch soll köstlich sein. Die hier gezeigten wiegen ca. 10 kg, also doch schon ziemlich dicke Brocken.
„Frau verkauft Aliens“, könnte dieses Foto heißen. Diese Tiere sind geradezu gruselig und das Wenigste kann von ihnen gegessen werden. Ich selbst habe sie immer einmal probieren wollen, aber in den meisten Restaurants bekommt man sie nicht.
Wer sich für den Namen der gruseligen Tierchen von Samut Prakan – Talad Pak Nam interessiert. Sie heißen „Horseshoe Crabs“, vor allem die Eier die man hinten sieht sind wohl köstlich und können genossen werden. Aber auch wenn der dicke Panzer erst einmal geknackt ist, ist wohl einiges an Fleisch darunter.
Chilis frische Limetten und Zitronengras, Galgant und frische Frühlingszwiebeln. Der Markt von Samut Prakan – Talad Pak Nam ist ein Füllhorn frischer und bester Zutaten. Es macht viel Freude hier Dinge zu probieren und zu kaufen. Die Chilis können mild, aber auch höllisch scharf sein, ganz das was man so vertragen kann.
Hier ist die Chilipaste, schon fertig gemixt. Probieren sie so etwas einmal! Sauscharf, sauscharf und noch einmal sauscharf. Nichts desto trotz gibt sie Gerichten eine ausbalancierte Schärfe, wenn sie richtig verwendet wird. Ich empfehle jedem Reisenden nach Bangkok einmal einen Kochkurs zu buchen, macht irre Spaß und Sie bekommen persönlichen Bezug zur einheimischen Küche.
Den Abschluss bildet ein freundlicher Markthändler mit einem stattlichen Parrotfisch, jedoch bezweifle ich arg, das dieser aus Thailand kommt. Dennoch ein feines Exemplar, nicht zu teuer und frisch.
Samut Prakan – Talad Pak Nam: So kommen Sie am besten hin
Taxi: Wenn Sie etwas Geld sparen möchten oder viel Stau vermeiden möchten, nehmen Sie die Sukhumvit Line BTS bis zur Endstation Bearing. Von dort winken Sie sich ein Taxi heran und erfragen ob man Sie nach Samut Prakan – Talad Pak Nam mitnimmt. Achten Sie darauf das es ein Metertaxi ist und das Meter auch eingeschaltet ist. Die Fahrt sollte nichtmehr als 150 Baht, eher weniger kosten.
BTS / Bus: Wer sich nicht wirklich gut auskennt mit den Buslinien, dem würde ich das nicht empfehlen. Für alle anderen: Bis Bearing mit der BTS fahren und sich dann einen Bus angeln. Das ist mit 30 Baht viel günstiger, aber auch beschwerlicher.