Mindestpreise für Alkohol

Komasäufer gibt es mittlerweile auch in Deutschland mehr als man glauben mag. Von Zeit zu Zeit endet dieser exzessive Alkoholkonsum sogar tödlich.

Alkoholmissbrauch, der nicht immer gleich im Koma enden muss, ist jedoch nicht nur ein Problem in Deutschland. Das zeigt sich am Beispiel Schottland.

Dort unterbieten sich Supermärkte trotz erhöhter Alkoholsteuer mit Tiefstpreisen für alkoholische Getränke. So gibt es dort beispielsweise 24 Dosen Bier für ca. 7 Euro oder zwei Flaschen Wodka für insgesamt 6,30 Euro.

Solche Niedrig-Preise machen den exzessiven Alkohol-Konsum attraktiv – leider auch für Jugendliche.

In Schottland ist die Lage aufgrund des Alkoholmissbrauchs mittlerweile dramatisch.

Die Zahl der Todesfälle aufgrund Alkoholmissbrauchs ist im Vergleich zum Rest des Vereinigten Königreichs auffällig hoch. Zudem verursacht der Alkoholmissbrauch ganze 2,5 Milliarden Pfund Schaden, der durch verlorene Arbeitstage und Krankenkosten entsteht.

Diese Zustände möchte die schottische Regierung nicht mehr länger hinnehmen und führt daher Mindestpreise für alkoholische Getränke ein, die der Handel zu beachten hat.

Dass der Einzelhandel und die Alkoholindustrie dagegen protestieren, war zu erwarten. Sprecher dieser Interessenverbände äußerten, dass die Mindestpreise nichts am verantwortungslosen Trinken ändern können. Stimmen aus der Politik werfen der schottischen Regierung vor, „eine ganze Generation zu stigmatisieren“.

Ich bin der Meinung, dass Mindestpreise, sofern hoch genug angesetzt, das Problem des Alkoholmissbrauchs zumindest mindern können. Immerhin ist es so eine Frage der Finanzen, wie viel getrunken werden kann.

Und auch wenn nicht jeder eine Finanzsoftware benutzt, um den Überblick zu behalten, könnten hohe Mindestpreise durchaus bewusst machen, dass man Alkohol nicht wie Wasser trinken sollte.

Natürlich steht dem gegenüber, dass Verbraucher auf diese Art bevormundet werden. Doch wenn Verhältnisse wie in Schottland herrschen, wird für mich deutlich, dass der Staat eingreifen und die Bürger in die richtige Richtung lenken muss.

Auch ist verständlich, dass Mindestpreise der Alkoholindustrie, dem Handel und der Gastronomie nicht gut tun, doch viel wichtiger als der Profit-Gedanke sollte in erster Linie das Wohl der Bürger und damit auch des Staates sein. Letztlich könnten durch die Mindestpreise die Milliarden-Ausgaben für die Folgen des Alkoholmissbrauchs gesenkt werden.

bier