Tiflis, die Hauptstadt Georgiens lässt sich prima als Individualreisender entdecken. Ich hätte das noch vor wenigen Jahren nicht für möglich gehalten, doch das Land strebt nach mehr Freiheit zur EU hin und möchte seine Bande gen Russland möglichst loswerden. Ob das je gelingen wird, ist mehr als fraglich, gilt Georgien in Russland doch als „das Reiseland“ schlechthin. Ab und an gibt es dort einige Probleme, ich glaube noch immer sind offiziell die Grenzen zu, doch über Umwege finden russische Urlauber noch immer den gewohnten Weg nach Tiflis, wie man so hört.
In Georgien ist die Bevölkerung mit jenen Urlaubern tief gespalten, will man doch eher Touristen aus anderen Ländern in die Städte locken. Dennoch ist es eine nicht zu verachtende Geldquelle, denn russische Touristen konsumieren fleißig und oft auch viel üppiger als beispielsweise deutsche Gäste. Ein Zwiespalt also, der sobald nicht ausgeräumt werden wird. Jetzt, in einer Zeit wo Reisen mehr als schwierig sind, würde sich Georgien bestimmt über jeden Gast freuen – wir hoffen das dies bald wieder der Fall sein wird.
„Mother of Georgia“ Monument – Mutter Georgiens am Sololaki-Gebirgskamm
Zu Entdecken gibt es jedenfalls für Touristen reichlich. Allein die Hauptstadt Tiflis ist eine Schatztruhe, die ausgepackt werden will. Ob nun kulinarischer Natur oder kulturell gesehen, hier kann der Reisende getrost eine gute Woche in der Stadt verbringen, ohne wirklich alles Sehenswerte mitgenommen zu haben. Interessant ist vor allem auch die Architektur der alten Häuser. Hier hat sich auch die EU bemüht, mit Hilfsgeldern einige von ihnen zu erhalten. Denn die meisten sind dem deutlichen Verfall preisgegeben, stehen sie doch oft schon seit Jahrhunderten dort, ohne das fachgerechte Restaurationen durchgeführt werden.
Es fehlt schlichtweg das Geld, noch immer ist Georgien leider nicht in der Positionen, diese Schätze zu retten. Der durchschnittliche Monatslohn eines Georgiers liegt bei ca. 350,00 Euro, so die Daten aus 2020, große Sprünge erlauben sich da keinesfalls. Dennoch ist Tiflis insbesondere äußerst sehenswert, die Menschen sind freundlich und auch wenn viele nicht der englischen Sprache mächtig sind, kommt man trotzdem prima klar.
Die „Mother of Georgia“ – zu Fuß oder mit der Seilbahn erkunden
Die „Mother of Georgia“, das Monument der Mutter Georgiens am Sololaki-Gebirgskamm sollte der Tourist mindestens besichtigen. Denn die Aussicht dort oben allein, ist es Wert, den Park zu besuchen. Das kann man auf zwei Wegen erreichen. Zum Einen geht ein recht beschwerlicher Weg nach dort oben, zum Anderen nimmt man ganz komfortabel und für kleines Geld die Seilbahn. Kartlis Deda, georgisch ქართლის დედა, zu Deutsch also Mutter Georgiens, ist wie erwähnt eine Monumentalstatue in der georgischen Hauptstadt Tiflis. Sie steht auf dem Sololaki-Gebirgskamm im Westen der Stadt und ist von vielen Seiten weithin sichtbar.
Mutter Georgiens – Mit Wein und Schwert für Tiflis
Die Statue symbolisiert die Stadt Tiflis, die im Volksmund Mutter Georgiens genannt wird. Sie schaut mit leicht geneigtem Kopf auf die Stadt, hält eine Schale Wein für die Freunde in der linken Hand, ein Schwert gegen die Feinde in der rechten. In der Nacht wird die Statue von Scheinwerfern angestrahlt. Kartlis Deda wurde 1958 zum 1500-jährigen Stadtjubiläum errichtet. Kartlis Deda steht auf einem steinernen Sockel und ist im Inneren aus Holz und außen mit Aluminium bedeckt. Sie stammt von dem georgischen Bildhauer Elgudscha Amaschukeli, der auch Denkmäler für Wachtang I. Gorgassali und Niko Pirosmani in Tiflis sowie David den Erbauer in Kutaissi geschaffen hat.
Tipp: Eine richtige Adresse hierfür gibt es nicht, das Monument ist jedenfalls in jedem Reiseführer enthalten und wenn Sie im Hotel übernachten, fragen Sie einfach danach. Von der Stadt aus ist Sie jedenfalls von der außerdem sehr sehenswerten Sameba Kathedrale sichtbar. Wer etwas Zeit mitbringt, sollte sich die Chronicle of Georgia ebenfalls ansehen, wer zur rechten Zeit ins Land kommt, kann den Wein, den die Mutter Georgiens in Händen hält, beim Weinfest in Tiflis reichlich probieren und konsumieren.