Land- und Forstwirtschaft tragen zum Klimaschutz wesentlich bei – DBV: Regionale und saisonale Lebensmittel sind erste Wahl fürs Klima
Die Landwirtschaft, die unmittelbar von Klimaveränderungen betroffen ist, hat ein ureigenes Interesse an einer konsequenten Klimaschutzpolitik. Dies erklärte der Deutsche Bauernverband (DBV) im Vorfeld der internationalen Klimaverhandlungen in Kopenhagen.
Der DBV fordert deshalb eine Stärkung der Agrarforschung, der als Zukunftswissenschaft eine entscheidende Bedeutung zugesprochen werden muss. Die Landwirtschaft kann mit der Bindung des Klimagases Kohlendioxid (CO2) in Böden, durch den Anbau von erneuerbaren Energien und durch die weitere Verbesserung und Optimierung der Produktionsverfahren gemeinsam mit der Forstwirtschaft wesentlich zur Lösung der Klimaschutzprobleme beitragen.
Der Genuss von Lebensmitteln sei für den Verbraucher im Wesentlichen CO2-neutral, da die landwirtschaftlichen Kulturen unter Nutzung von Sonnenenergie zuvor CO2 gebunden haben. Verzichtsstrategien, so der DBV, sind bei der Ernährung aus Klimaschutzgründen wenig zielführend. Stattdessen sollte sich der Verbraucher für eine gesunde und ausgewogene Ernährung mit hochwertigen regionalen und saisonalen Produkten entscheiden. Die Eigenschaft, CO2 aus der Atmosphäre wieder zu binden, unterscheide die Landwirtschaft von allen anderen Wirtschaftsbereichen, betonte der DBV. Naturgemäß werden aber auch bei der Produktion landwirtschaftlicher Erzeugnisse Treibhausgase, wie Methan oder Lachgas, emittiert. Unter anderem durch technische Innovation und Effizienzsteigerungen konnten diese Emissionen seit 1990 um rund 20 Prozent gesenkt werden.
Der DBV betont, dass sich die Rinderhaltung wegen der Methanemissionen keineswegs als Sündenbock eigne. Denn die Rinderhaltung diene vorrangig der Milchproduktion und stelle damit die einzige mögliche Nutzung von Grünland dar – in Deutschland immerhin fünf Millionen Hektar. Die Kühe setzten das für den Menschen ansonsten nicht nutzbare Gras in wertvolles, lebensnotwendiges Eiweiß in der Milch um. Durch die Nutzung des Grünlandes leiste die Rinderhaltung zugleich einen wesentlichen Beitrag zum Naturschutz und der Landschaftspflege.
Eine nachhaltige, produktive und effiziente Landwirtschaft ist der beste Beitrag zum Klimaschutz, stellte der DBV fest. Die Leistungen der Land- und Forstwirtschaft bei der Erzeugung von nachwachsenden Rohstoffen und erneuerbaren Energien erhöhten den Beitrag zum Klimaschutz und müssten künftig auch als landwirtschaftlicher Beitrag anerkannt werden. Die Landwirtschaft werde auch in Zukunft ihren Beitrag zur weiteren Verringerung der Treibhausgase durch Optimierung und Effizienzsteigerung der landwirtschaftlichen Produktion leisten, stellte der DBV fest.