Im beschaulichen Odenthal in der unmittelbaren Nähe von Köln, kochen und bewirten die Brüder Wilbrand im traditionsreichen Hotel & Restaurant „Zur Post“, schon seit Jahren auf hohem Niveau.
Dies zeigen auch die soliden Auszeichnungen, welche sich das Restaurant über die Jahre erkämpft und erhalten hat. So führt der Guide Michelin das Restaurant mit einem *Stern, der Gault Millau lässt 16 Punkte gewähren. Auch lokale Restaurantführer listen „Die Post“ mit Freude, DER FEINSCHMECKER vergibt wie immer seine „F“.
Dies alles hat sich für uns so verlockend angehört, das wir die Brüder Wilbrand unbedingt einmal besuchen mussten.
Im Rahmen der Kampagne „Sterneköche kochen mit spanischen Olivenölen“ unter der Schirmherrschaft von Thomas Bühner*** (Restaurant La Vie), haben wir „Die Post“ besucht und das neue Menü einmal für Sie unter die Lupe genommen.
Das „Spanische-Olivenöl-Menü“ im Restaurant zur Post
1. Zur Einstimmung in das Menü ein „Gruß des Hauses“
Der Gruß des Hauses, ein Dreierlei – schon farblich ein Genuß, überzeugte durch solide verarbeitete und erstklassig ausgewählte Zutaten. „So kann es weiter gehen“ – war unser Feedback dazu!
2. Das Tatar vom Kalb mit Powerade, Meerrticheis und Parmesan
Das Tatar vom Kalb, hätte von der Farbe her auch als Lachstatar durch gehen können, vergleichbar sah das Quadrat mit dem knackigen Parmesan-Chip aus. Das Meerretticheis gab in Kombination mit dem Kalb eine aromatisch stimmige Variation – die letztlich auch durch das Spiel mit dem Eis zu überzeugen wusste.
3. Den Atlantikhummer mit Apfel-Wasabi, Topinambur und Tondo Gioggia
Der Hummer war optisch schon ein Gedicht, die Abstimmung mit der kontrastierenden Schale gefiel, ebenso wie der perfekte Garpunkt, sowie die den Hummer unterstützenden Aromen des Apfel-Wasabi – definitiv ein Highlight im Menü.
4. Einen Raviolo vom Bacalao mit Schorizoaufguss und Bohnenpüree
Nun kam der Raviolo vom Bacalao – mutig gewürzt – gab jedoch einen schönen Kontrast zum Aufguss. Am Garpunkt der Langoustine gab es ebenfalls keinen Zweifel – perfekt.
5. Die gegrillten Jakobsmuscheln mit Kalbsbries, ein Karottenkaramell, Chicoree, sowie einen Shooter vom fermentierten Möhrensaft
Ich möchte dem toll angerichteten Teller „der Jakobsmuscheln und dem Bries“ nicht die Schau stehlen, aber der Shooter vom fermentierten Möhrensaft war eigentlich ein Solitär. Geniale Zubereitung mit einem Spritzer Schwarzkümmel-Öl. Die Sauce hatte eine feine süße-säure Balance und lies sich bestens mit der Jakobsmuschel und dem Bries „dippen“.
6. Ein Steinbuttfilet mit Mango-Limetten-Chutney und Korianderschaum
Und weiter geht es, mit noch mehr Meeresgetier – ganz wunderbar für mich als Fisch-Liebhaber. Der Steinbutt wurde in einem Korianderschaum serviert mit einem – wiederum mutig – erfrischend fruchtigen Mango-Limetten-Chutney.
7. Steinpilzrahmeis mit Perigord-Trüffel
Wussten Sie schon, dass Steinpilzeis ganz wunderbar mit spanischem, sehr fruchtbetontem Olivenöl geht? Mit einem hoch aromatischen Trüffel-Topping eine unschlagbar leckere Kombination, welche Säure, Süße und den extravaganten Trüffel schön abbildet.
8. Filet vom bergischen Weiderind & konfierter Winterspargel
Das Weiderind aus dem „Bergischen“ kann eigentlich komplett unkommentiert gelassen werden – so gut wie es auf dem Foto ausschaut, so gut war es auch. Die Steinpilze und der Winterspargel waren zusammen mit der Sauce ein Leckerbissen. Die Ochsenschwanz-Praline hätte gern auch ein feines Amuse – allein – mit dem fermentierten Karottensaft aus Gericht 5 kommen können.
9. Birne, Milchschokoladenparfait, salziges Milchkaramelleis
Zum Dessert kamen gleich zwei Gänge in einem: Die Birne, Milchschokoladenparfait, salziges Milchkaramelleis und zum anderen eine köstliche Creme Brulee. Mein Favorit und dieses Jahr bereit in vielen Sternehäusern – quasi im Trend – das Karamelleis. Ein runder Abschluss, nach etwa 4 Stunden „des Lunchens“.
Fazit: Restaurant Zur Post in Odenthal
„Die Wilbrand`s“ sind Gastgeber durch und durch. Der freundliche und zuvorkommende Service, die gute Leistung des Someliers – auch einmal gute alkoholfreie Alternativen anzubieten – gefielen. Die Location fanden wir toll, ob im relativ neuen Anbau, oder im älteren Teil des Restaurants.
Christopher und sein Bruder Alejandro Wilbrand „schmeißen“ die Küche perfekt als Team und die Leistung stimmt. Als Gast, – auch als noch jüngerer Gast – fühlt man sich rundum wohl und kann einige entspannte Stunden mit Freunden und gutem Essen auf Sterne-Niveau verbringen.