Rotweinbirnen sind einfach universell einsetzbar. Gerade in der kalten Jahreszeit sind sie beliebt, denn sie präsentieren sich perfekt zum Wildfleisch, welches ja bekanntermaßen im Winter Abschuss-Saison hat. Sie sind ebenso an diverse Speisen adaptierbar, denn je nach verwendetem Gewürz im Sud, geht es mehr in die Kräuternote oder beispielsweise mit Zimt, Nelken und Sternanis schön winterlich zur Weihnachts & Wildzeit. Bei den diesjährigen Minusgraden in der letzten Woche ist das eine entspannende Note die auch als Dessert für gestresste Corona-Homeoffice-Manager gut durchgeht.
Birnen die eingelegt und in Rotwein mariniert und gegart wurden, habe ich schon in vielen Ländern probieren können. Oft sind es höchst lokale Birnensorten, die im Allgemeinen etwas bissfester und knackiger sind, die Verwendung finden. Sie sind auch nicht ganz so süß und zerfallen nicht, wenn sie etwas angekocht werden. Also ziemlich perfekt, um Ihnen einen eigenen Aromenstempel aufzudrücken und sie in (nicht zu preiswerten) Wein zu baden.
Passende und kontrastierende Komponenten für Rotweinbirnen sind beispielsweise auch Nüsse oder auch ein kräftiger Käse. Blue Cheese aus Frankreich, Stilton aus England (gern auch mit Portwein veredelt) oder ein kräftiger spanischer Ziegenkäse von den Kanaren sind willkommen. Die Kombinationen mit Kräutern und heimischen Wildsalaten, welche es oft im Supermarkt gibt, bieten ungeahnte kreative Möglichkeiten sie auch mit Wildfleisch zu servieren. Als Dessert ein großartiger Klassiker mit Vanillesoße und Mandelsplittern. Auch zu einer Kugel Eis oder Sorbet, sagt die Rotweinbirne nicht nein!
„Rocha Pear“ – Eine portugiesische Birne perfekt für Rotweinbirnen
Etwa 30 – 40 Kilometer vor den Toren von Lissabon befindet sich das Anbaugebiet der Rocha Birne, einer Gattung die sich von anderen europäischen Birnenarten durch ihre besondere Textur abgrenzt. Während der Deutsche Markt bislang oft mit anderen Sorten, vorwiegend aus Italien, den Niederlanden und Spanien bedient wird, bietet diese Sorte eine willkommene Abwechslung. Das habe ich mir in Portugal im vergangenen Jahr einmal näher angesehen. Die „Rocha Birne“ hat ihren Ursprung und den klingenden Namen „Rocha“ von einer alteingesessenen Familie erhalten und findet im Speckgürtel von Lissabon heute ideale Bedingungen, um zu gedeihen.
Eine Reihe von Obstbauern hat sich ganz auf dieses Obst spezialisiert und baut es seit nunmehr über 50 Jahren in dieser Region erfolgreich an. Die Bedingungen für die Bäume könnten idealer nicht sein. Umgeben und leicht eingeschlossen von Bergen, einem idealen – teilweise fein roten und fruchtbaren Terroir, einer ausgeklügelten Bewässerungstechnik und Wetterbedingungen, von denen andere Regionen träumen können – machen es der Birnenart leicht, ordentlich und schnell an Gewicht zuzulegen.
Die Ernten sind – bis auf das Jahr 2012 ziemlich stabil geblieben und sorgen für einen guten Absatz im In und – Ausland. Sie sind im Winter auch in deutschen Supermärkten zu finden und eignen sich perfekt für dieses Rezept für Rotweinbirnen.
Rotweinbirnen selber machen – Zutaten:
- 500 ml trockenen, guten Rotwein
- 1 Vanilleschote
- ½ Stange Zimt
- 1 Sternanis
- 4 Birnen
- (etwas Zucker, muss aber nicht zwingend)
Rotweinbirnen selber machen – Zubereitung:
- Den Rotwein zusammen mit den Gewürzen aufkochen.
- Die Birnen schälen, halbieren und das Kerngehäuse entfernen.
- Die Birnenhälften im Sud bissfest garen und im Sud abkühlen lassen.
- Warm, lauwarm oder auch kalt servieren – je nach Gusto.