Safran-Projekt in Afghanistan – Gute Ernte im Safran-Projekt in Afghanistan

Safran: Er ist das teuerste Gewürz der Welt und hilft Bauern in Afghanistan, eine gesicherte Existenz aufzubauen. Im Herbst 2008 startete die internationale christliche Hilfsorganisation Shelter Now ein Projekt, das Landwirte unabhängig von dem sonst oft angebauten Schlafmohn machen soll.

Nach einem Jahr wurde die erste gute Safran-Ernte eingefahren, so dass das Hilfswerk in Kürze den Verkauf in Deutschland starten kann. Der süß-aromatisch duftende Safran wird seit der Antike zum Würzen und Färben von Speisen benutzt, zum Beispiel bei Reisgerichten oder Gebäck. „Safran macht den Kuchen gehl (=gelb)“, heißt es in einem Kinderlied. Das Gewürz wird aus der Blüte einer im Herbst blühenden Krokuspflanze gewonnen.

Die neun beteiligten Bauern in der westafghanischen Provinz Herat haben von Shelter Now die Krokuszwiebeln, das nötige Fachwissen und eine Anschubfinanzierung für den Dünger bekommen. Von der Safran-Ernte erhält das Hilfswerk je 25 Prozent in den ersten vier Jahren – das waren im letzten Herbst 700 Gramm. Mit dem Erlös aus dem Verkauf seines Anteils weitet Shelter Now das Projekt auf weitere Landwirte aus. Binnen fünf Jahren werden aus einem Kilo gepflanzter Zwiebeln durch Vermehrung vier bis fünf Kilo, von denen Shelter Now die Hälfte bekommt und an neue Bauern weitergibt. „Danach wirtschaften die Bauernfamilien völlig eigenständig“, unterstreicht Udo Stolte, deutscher Direktor von Shelter Now, die Nachhaltigkeit des Projekts.

Jeweils im August werden die Zwiebeln in die Erde gelegt. Ab Mitte Oktober wachsen die Krokusse und treiben violette Blüten. In mühevoller Handarbeit werden die orange-roten Stempelfäden aus der Blüte gezupft und anschließend getrocknet. Für ein Kilo Safran braucht man bis zu 150.000 Blüten. Angeboten wird das edle Gewürz in kleinen Packungen und wird, so Udo Stolte, zwischen acht und zehn Euro je Gramm kosten. Erprobte Rezeptvorschläge sollen deutschen Hobbyköchen und -bäckern Ideen für die Verwendung von Safran liefern.

„Die Kultivierung von Safran bringt afghanischen Bauern mehr Gewinn als der Anbau von Schlafmohn“, sagt Udo Stolte. Aus Schlafmohn wird Rohopium gewonnen, der Grundstoff für das Rauschgift Heroin. 90 Prozent der weltweiten Opiumproduktion stammen aus Afghanistan. Durch Projekte wie das von Shelter Now soll dieser Anbau zurück gedrängt werden.

Shelter Now ist ein internationales Hilfswerk mit Koordinierungsbüro in Deutschland. Seit 1983 ist es in Pakistan unter dem Namen „Shelter Now International Pakistan“ und seit 1988 in Afghanistan als „Shelter Now International Afghanistan“ tätig. Der Name der Organisation in Deutschland lautet „Shelter Now Germany e.V.“. Shelter Now finanziert seine Hilfsaktionen zu einem großen Teil aus privaten Spenden. Die effiziente und projektbezogene Verwendung der Mittel wird Shelter Now durch das Deutsche Zentralinstitut für Soziale Fragen (DZI) mit dem Spendensiegel bescheinigt.