Der frischobstmüde Konsument von heute hilft Herstellern von „Smoothies“ zu hervorragenden Umsätzen.
Smoothies stellen eine Mischung aus pürierten Früchten und Fruchtsäften dar, die in kleine Flaschen aus Glas oder Kunststoff abgefüllt werden.
Für die feine und sämige (engl.: smooth) Mischung, die man trinken kann, gibt es bisher jedoch keine einheitlich geregelte Definition hinsichtlich Zusammensetzung und Zubereitung. Das eröffnet vielen Herstellern vielfältige Möglichkeiten, Smoothies auf den Markt zu bringen.
Dieses Manko wird letztlich zu Lasten der Verbraucher ausgenutzt, indem so manch ein Smoothie fast nur aus Saftkonzentraten besteht und sich damit von den Bestandteilen her kaum von herkömmlichen Fruchtsäften unterscheidet.
Stiftung Warentest testete nun 27 Smoothies und veröffentlichte das Ergebnis unter der Überschrift „Bestenfalls zweite Wahl“. Dabei erhielten lediglich 7 Anbieter gute Noten.
Die Kritik der Warentester richtete sich u.a. gegen die Angaben bzgl. der Bestandteile der Smoothies. So werben manche Hersteller mit „50 Prozent der Tagesempfehlung an Obst und Gemüse“.
Dass solche Aussagen herbeikonstruiert sind, wird anhand folgender Erklärung- gefunden bei die-topnews.de – deutlich:
Dies sei eine Zahlenspielerei, da es sich, wie in der Fußnote beschrieben, nur um die niedrigere Empfehlung der WHO von 400 Gramm Obst und Gemüse handele. Hierzulande werden 650 Gramm empfohlen, davon sollten dann 400 Gramm Gemüse sein. Die Tester sind zu dem Schluss gekommen, dass Smoothies keinen Ersatz für Obst und Gemüse sind. So reichte der Vitamin-C-Gehalt bei den untersuchten Produkten von „nicht nachweisbar“ bis „266 mg pro Liter“.
Schuld an mangelnder Qualität der Smoothies ist etwa das für die Haltbarkeit von vielen Herstellern genutzte Erhitzungsverfahren, aufgrunddessen Vitamine verloren gehen können.
Zudem setzen manche Smoothie-Produzenten Farb- und Konservierungsstoffe oder Zucker als Zusätze ein.
Doch auch die häufige Verwendung von Äpfeln und Bananen in Smoothies als Grundlage für die Konsistenz und die Abrundung des Geschmacks wurde kritisiert, da die auf den Verpackungen angekündigten Früchte in viel kleineren Mengen dem Smoothie beigefügt werden und so der Eigengeschmack einzelner Fruchtsorten eher verringert wird.
Darüber hinaus muss bei einem Smoothie bedacht werden, dass bei vielen genutzten Früchten die Schalen zuvor entfernt wurden, aber gerade darin sekundäre Pflanzen- und Ballaststoffe liegen.
Neben den genannten Aspekten enttäuscht bei so manchem Industrie-Smoothie auch die Verpackung, die z.T. aus die Ökobilanz belastendem Kunststoff besteht.
Weitere kritische Punkte bei Smoothies sind z.B. lichtdurchlässige Flaschen, die zwar schön anzuschauen sind, aber den Vitamingehalt negativ beeinflussen können sowie Schadstoffe in den Smoothies.
Darüber hinaus ist auffällig, dass Gemüse nur sehr selten zum Smoothie verarbeitet wird.
Alternativen zu den Industrie-Smooties
Stiftung Warentest empfiehlt, Smoothies nur gelegentlich und höchstens einmal pro Tag zu sich zu nehmen. Smoothies können frisches Obst und Gemüse nicht ersetzen, sondern lediglich ergänzen.
Wer nicht bereit ist, die mit 35 bis 75 Cent je 100 ml deutlich teureren Industrie-Smoothies zu kaufen, sollte lieber davon Gebrauch machen, frisches Obst und Gemüse selbst zu mixen und einen hausgemachten und vor allem auf jeden Fall gesunden Smoothie zuzubereiten.
Nahezu alle Früchte eignen sich für kreative und köstliche Kombinationen. Wichtig ist dabei, dass lediglich Bananen, Ananas und grüne Kiwis (es gibt auch gelbe!) geschält werden sollten. Alle anderen Früchte müssen nur noch gewaschen, halbiert und vom Kern bzw. Kernhaus befreit werden, ehe sie gemixt werden können. Was die Industrie macht, kann man sich dabei insofern abschauen, als dass man Bananen gezielt für Süße und Sämigkeit einsetzen kann.
Und mit einem Tropfen gutem Pflanzenöl sorgt man dafür, dass beim Genuss des selbst hergestellten Smoothies auch die fettlöslichen Vitamine aufgenommen werden.
So steht einem leckeren und sehr gesunden Smoothie nichts mehr im Wege. Der amerikanische Ur-Smoothie wurde übrigens mit Crushed Ice zubereitet.