Tourvorschläge für die Grüne Woche: Grüne Woche auf eigene Faust entdecken

Eintauchen in die Genuss- und Erlebniswelt der 75. Internationalen Grünen Woche Berlin: Im Jubiläumsjahr hat die weltgrößte Verbraucherschau für Landwirtschaft, Ernährung und Gartenbau ein besonders volles Programm für Jung und Alt, für Genießer und Gourmets, für Erlebnishungrige und Tatendurstige sowie für alle Besucher zusammengestellt, die auf kulinarische Weltreise gehen und dabei noch gut in Bewegung bleiben wollen.

Denn wer wie im Werbeslogan der diesjährigen Grünen Woche alles „unglaublich abwechslungsreich“ erleben möchte, muss gut zu Fuß sein. Insgesamt acht Kilometer Wegstrecke müsste der Besucher zurücklegen, wenn er die Stände aller rund 1.600 Aussteller in 26 Hallenkomplexen auf 115.000 Quadratmetern Fläche ablaufen würde. Dabei müsste er etwa 11.600 Schritte machen (Basis 0,69 m pro Schritt – im Freien geht man von 0,71m – 0,75m aus). Für das komplette Erlebnis- und Informationsprogramm aus Landwirtschaft, Ernährung und Gartenbau sollte der Besucher drei volle Messetage einplanen. Für diesen mehrtägigen Besuch empfiehlt sich die Dauerkarte.

Was es zu sehen und zu erleben, zu kosten und zu kaufen gibt, dabei sollen folgende zehn Tourvorschläge helfen. Diese kann man nicht als geführte Touren buchen, sondern geben Anregungen für die Entdeckung der Grünen Woche auf eigene Faust.

Tour 1: Kulinarische WeltreiseDauer: ein voller Messetag, Länge: 6,8 KM

100.000 gastronomische Gaumenfreuden und Delikatessen aus 56 Ländern genießen, das kann der Grüne Woche-Besucher auf seiner kulinarischen Weltreise in rund 15 Messehallen. Die Spezialitäten aus allen Kontinenten warten nur darauf, mit Genuss entdeckt zu werden. Am besten startet die kulinarische Weltreise in diesem Jahr in Europa beim Partnerland Ungarn mit Bio-Wollschweinspeck und Honig aus der Seidenpflanze (Halle 10.2). Eine wahre Herausforderung für die Geschmacksnerven bringt anschließend feuriger Zulu- und Swaili-Pfeffer aus dem afrikanischen Madagaskar (Halle 7.2b), der vielleicht mit luftgetrocknetem kanadischen Bisonfleisch aus dem hohen amerikanischen Norden für den kleinen Hunger zwischendurch harmoniert (Halle 7.2c). Würziges Gulasch und zartes Steak vom Emu aus Down Under (Australien, Halle 18) und ausgefallene fernöstliche Kompositionen frisch von der Sushi-Kochshow (Japan, Halle 18) sind nur einige der nicht alltäglichen Gaumenfreuden auf der Grünen Woche 2010.

Tour 2: Auf Schlemmertour durch deutsche Landen
Dauer: ein voller Messetag, Länge: 5,0 KM

Heimische Produkte aus deutschen Landen werden in unglaublicher Vielfalt kredenzt. Am besten starten die Besucher dieser Tour in Halle 20, wo sich 14 Bundesländer in der neu gestalteten „Länderhalle: Deutschland“ präsentieren. Darüber hinaus werden bei acht individuellen Bundesländerbeteiligungen Spezialitäten aufgetischt. Dazu zählen beispielsweise Altmühltaler Bauernschinken aus Bayern (Halle 22b), Köstlichkeiten aus der märkischen Küche (Brandenburg, Halle 21a), die Vielfalt der Ludwigsluster Fleisch- und Wurstspezialitäten aus Mecklenburg-Vorpommern (Halle 5.2b), neukomponierte „Tapas-Auswahl“ aus Niedersachsen (Halle 5.2a), „herzhafte Produkte“ aus Sachsen (Halle 5.2a), Baumkuchen und frisch gezapftes Bier aus Sachsen-Anhalt (Halle 23b), leckere Sprotten aus Schleswig-Holstein (Halle22a) sowie Rostbratwurst und Klöße aus Thüringen (Halle 22a).

Daneben laden die Produktmärkte zum Entdecken, Probieren und Genießen ein: Wattwürmer und Jagdspezialitäten bei „Fleisch und Wurst“ (Halle 12), Kabeljau und ein Fischbett mit über 60 Fisch-, Krebs- und Weichtierarten auf dem Seafoodmarkt (Halle 14), rund 1000 edle Tropfen in der deutschen Wein- und Sektgalerie (Halle 22a) und dem international bestücktem Kulinarium der Weine (Halle 13/14), die ganze Welt des Gerstensaftes in der proBier-Halle 12, die alle Sinne ansprechenden Kräuter, Gewürze und Teesorten (Halle 7.2b) sowie eine breite Vielfalt von Produkten aus ökologischem Anbau auf dem BioMarkt (Halle 6.2a). Neu ist in Halle 6.2a ein Weltladen mit „fair gehandelten“ Produkten. Unternehmen und Verbände der deutschen Ernährungsindustrie und Lebensmittelwirtschaft präsentieren sich darüber hinaus in Halle 1.2 unter dem Motto „Power fürs Leben Essen und Bewegen“.

Tour 3: Landwirtschaft zum Anfassen – Dauer: ein voller Messetag, Länge: 2,5 KM

Sechs Hallen Landwirtschaft pur: Moderne und nachhaltige Landwirtschaft ist heute mehr als Obstpflücken und Kühemelken. Spannende Einblicke in den Herstellungsprozess von Lebensmitteln vom Feld und Stall bis in die Ladentheke bietet der ErlebnisBauernhof in Halle 3.2. Im „LebensTraum Dorf“ (Halle 21b) werden die schönsten Dörfer, aber auch kulinarische und kulturelle Highlights in den reizvollsten Urlaubsregionen Deutschlands vorgestellt. Wer sich besonders für die Natur interessiert, findet im Ausstellungsteil „Natur erleben – Jagen und Angeln“ (Halle 26a) die entsprechenden Reviere. Die Sonderschau des Bundesministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz in Halle 23a konzentriert sich unter dem Motto „Hier wächst Zukunft – Innovation und Vielfalt für mehr Lebensqualität“ auf die ländlichen Räume als Lieferant von Rohstoffen aus der Natur und als Säule für die Erzeugung sicherer und gesunder Nahrungsmittel. Die Tierhalle 25 ist erneut das Schaufenster der deutschen Tierzucht mit dem diesjährigen Schwerpunkt „Fleischrinder“ und „Landschafe“. Bei der nature.tec – Fachschau für Bioenergie und nachwachsende Rohstoffe – sind Holz, Biokraftstoffe, Biogas und Bioerdgas die Schwerpunkte (Halle 4.2).

Tour 4: Das tierische Programm – Dauer: vier Stunden, Länge: 1,5 KM

Vier Hallen mit tierischem Spektakel: Ein Muss für jeden Tierliebhaber ist der Themenschwerpunkt Heim-Tier & Pflanze in Halle 1.2. mit Streichelzoo, aktionsreichem Bühnenprogramm und Live-Shows. Rasse und Klasse gibt’s bei Hund und Katze, exotischen Vogelspinnen, Rieseninsekten und Leguanen sowie kreischenden Papageien. Insgesamt 5.000 Heimtiere tummeln sich hier. In der Tierhalle 25, der größten Halle des Berliner Messegeländes, stehen im großen Vorführring mit Stadionatmosphäre Höhepunkte wie die 2. Bundesschau Fleischrinder (15. – 17.1.) und die 4. Bundesschau „Landschafe“ (22. – 23.2.) auf dem Programm. Eine Besonderheit hier ist das vom Aussterben bedrohte Meißner Widder-Kaninchen. Auch die Sonderschau „Natur erleben – Jagen und Angeln“ in Halle 26a bietet besondere Wildtiere wie Fasane, Dam- und Muffelwild, Rentiere sowie Riesenaquarien mit Fischen aus heimischen Gewässern. Erstmals sind hier westafrikanische Zwergziegen und tadschikische Wollziegen zu bestaunen. Der ErlebnisBauernhof in Halle 3.2 zeigt einen modernen Kuhstall mit 20 Milchkühen, einen Stall mit 25 Mastläufern sowie Hühner- und Putenküken.

Tour 5: Das Familienprogramm – Dauer: Ein voller Messetag, Länge: 2 bis 6 KM

Das Programm speziell für die ganze Familie kann sich je nach Lust und Ausdauer über einen vollen Messetag erstrecken. Dazu gehören alle Elemente des tierischen Programms (Tour 5). Die Angebote der deutschen Lebensmittelwirtschaft für eine gesunde, ausgewogene Ernährung mit Genuss stehen erneut im Mittelpunkt bei „Power fürs Leben – Essen und Bewegen“. Die attraktive Ausstellung für die ganze Familie in Halle 1.2 bietet zahlreiche Bewegungsangebote für Kinder, Jugendliche und Erwachsene. Täglich gibt es ein Bühnenprogramm mit interaktiven Quizformaten sowie Kochshows mit Rezepten für die ganze Familie. Aber auch der ErlebnisBauernhof (Halle 3.2) und die BMELV-Sonderschau in Halle 23a halten ein umfangreiches Familienprogramm parat. Und wenn die Eltern noch eine kleine Runde ohne die Kleinen drehen möchten, können Sie diese gut betreut im Messekindergarten „MeKi“ in Halle 3.2 unterbringen. Empfohlene Besuchstage für Familien sind vor allem die Sonntage (17. und 24.1.). Kinder unter sechs Jahren haben übrigens prinzipiell freien Eintritt auf der Grünen Woche. Die Familienkarte (max. 2 Erwachsene + max. 3 Kinder bis 14 Jahre) kostet 25 Euro.

Tour 6: Das Schülerprogramm „Erlebniswelt Messe“ – Dauer: 2 bis 4 Stunden, Länge: 1,0 KM

Praxisnahen und erlebnisreichen Unterricht jenseits der Schulgebäude bietet auch im kommenden Jahr das Schülerprogramm der Grünen Woche. Statt Mathe, Deutsch und Erdkunde stehen Themen rund um Landwirtschaft und Natur, Gesundheit und Ernährung auf dem Stundenplan. Rund 80 Programmpunkte für Schüler der ersten Klasse bis zur gymnasialen Oberstufe beinhalten spannende Wettbewerbe, kurzweilige Vorträge oder außergewöhnliche Vorführungen. Die Bandbreite reicht vom „Ernährungsführerschein“ über selbst gestaltete „Minigärten zum Mitnehmen“ bis hin zum Erleben der „Tierhalle im Morgenerwachen“. Besonders groß wird der Bereich „Ausbildung und Berufsfindung“ geschrieben. Mit neuen Nachmittagsprogrammen werden erstmals gezielt die Ganztagsschulen in Berlin und Umgebung angesprochen. Neu ist ein zentraler Treff-Punkt für die Schulklassen in Halle 1.2. Bevor es los geht, begrüßen hier die „Veggie-Tales“, Larry Gurke und Bob Tomate, die Kinder mit Äpfeln von der Aktion „5 am Tag“ und Schulmilch von Landliebe. Schulklassen können sich für alle Programmpunkte anmelden (www.gruenewoche.de/Schülerprogramm), werden aber nicht über das Gelände geführt. Schulklassen zahlen vier Euro pro Person, begleitende Lehrer haben freien Eintritt.

Tour 7: Das Gartenprogramm – Dauer: 3 Stunden, Länge: 1,5 KM

Frühling in vier Hallenbereichen: Das Thema „Goethes bunte Blumenreise“ lädt die Besucher auf eine Entdeckungstour durch Farbwelten und fremde Länder ein. Ein überlebensgroßes, Goethe-Standbild aus dem Berliner Tiergarten bildet das Zentrum der Blumenhalle 2010. Über die gesamte Messedauer werden die Besucher rund um Pflanzen und Blumen, Gärten und Floristik, Gartenschauen und Gartenkultur informiert. Im ErlebnisGarten können sich Gartenfreunde über Gartenbau, Pflanzen und besondere Parkanlagen sowie grüne Berufe informieren. Das Bühnenprogramm in Halle 9c gibt den Messebesuchern zwischen 11 und 15 Uhr hilfreiche Tipps für den eigenen Gartentraum. Zahlreiche Blumen-, Kräuter- und Gemüsebeete und längst vergessene alte Obstsorten wie die Ontario-Pflaume und die Birne „Clapps Liebling“ werden vom Landesverband Berlin der Gartenfreunde e. V. vorgestellt. Neben traditionsreichen Anbauweisen und Gemüsesorten präsentieren sich die Kleingärtner ganz modern: mit einem Konzept zur computergesteuerten Beetplanung. Einen umfassenden Überblick über Produkte des Gartenbaus bietet die Grüne Woche in den Hallen 8.1, 9a, b und c, 10.1 und 11.1. Von A wie Astschere bis Z wie Zaun, vom kleinsten Samenkorn bis zum kompletten Fertig-Holzhaus reicht das Produktangebot. Für Tour 7 bietet sich beispielsweise die Happy-Hour-Karte für sieben Euro an (täglich ab 14 Uhr).

Tour 8: Das Bio- und Ökoprogramm – Dauer: 6 bis 9 Stunden, Länge: 3 bis 6 KM

Bio und Umwelt werden auf der Grünen Woche traditionell groß geschrieben. Es gibt heute kein Land beziehungsweise Bundesland mehr, das nicht Produkte aus ökologischem Anbau auf der Grünen Woche anbietet. Einen konzentrierten Überblick bietet der Biomarkt in Halle 6.2a (Infos beim Bundesprogramm ökologischer Landbau), aber auch die Fachschau nature.tec (Halle 4.2) zeigt die ganze Palette an Themen von erneuer-baren Energien bis hin zu nachwachsenden Rohstoffen. Daneben bieten beispielsweise Ausstellungsbereiche wie der ErlebnisBauernhof (Halle 3.2), die Sonderschau des Bundesministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz viel Informatives zu den Themen „Bio“ und „Öko“.

Tour 9: Das Shopping-Programm – Dauer: Ein voller Messetag, Länge: 8 KM

Willkommen im Einkaufsparadies der Grünen Woche! Bei der Schlemmertour um die Welt und durch deutsche Landen bieten rund 1.000 Aussteller ihre Delikatessen und Leckereien zum Probieren und Kaufen an. Bei der Zubereitung von Speisen und Getränken aller Art dürfen die vielen nützlichen Utensilien nicht fehlen, die aus einfachen Lebensmitteln lukullische Kreationen zaubern. Eine entsprechende Übersicht bietet die Grüne Woche im Bereich Haus- & Küchentechnik in den Hallen 6.2, 7.1a, b und c sowie 24. Von A wie Apfelschäler bis Z wie Zwiebelschneider reicht die Produktpalette. Aber auch komplette Küchen mit Geschirrspüler, Kühl- und Gefrierschrank, Herd, Mikrowelle und Kaffeeautomat finden sich hier. Landwirtschaftlich orientierte Besucher können beispielsweise Landmaschinen bestellen. Käuflich erworben werden können im Gartenbaubereich Baumschulenerzeugnisse, Blumen und Pflanzen, Düngemittel und Sämereien, der gesamte Komplex der Gartenbautechnik inklusive hand- und motorbetriebener Geräte, Garten-, Geräte- und Gewächshäuser, Garten- und Terrassenausstattungen, Wintergärten und Swimming-/Whirlpools.

Tour 10: Die Bühnen- und Kochshow-Tour – Dauer: 2 bis 4 Stunden, Länge: 1,0 KM

Wer auf der Grünen Woche lieber sitzt als sich fortbewegt, kann ganz gemütlich die unterschiedlichsten Bühnen- und Kochshows bei Speis und Trank erleben. 22 dieser Bühnen -verteilt auf dem gesamten Messegelände – laden rund um die Uhr zu Spiel, Spaß und Spannung, zu musikalischen und künstlerischen Darbietungen, zu Wissenswertem und Kuriosem, zu Information und Unterhaltung ein. Bei den zahlreichen Kochstudios mit Spitzenköchen wie Johann, Lafer, Alfons Schuhbeck und Bernd Trum werden so manche Zubereitungstipps verraten. Gebruzzelt und gebraten wird unter anderem bei „Power fürs Leben“ (Halle 1.2b), bei der BioMarkt-Kochshow (6.2a), der Sushi-Kochshow aus Japan (Halle 18), dem Kochstudio des Bundeslandwirtschaftsministeriums in der Länderhalle: Deutschland (Halle 20) und beim Märkischen Ausstellungs- und Freizeitzentrum in Halle 26c. Infotainment wird unter anderem groß geschrieben beim Bundesprogramm Ökologischer Landbau (Halle 6.2a), der Sonderschau des Bundeslandwirtschaftsministeriums (23a), auf dem ErlebnisBauernhof (3.2), der nature.tec (4.2), der Blumenhalle (9c), der Sonderschau LebensTraum Dorf (21b) und bei der Heim-Tier & Pflanze in Halle 1.2a. Stets für Stimmung mit einem landestypischen Akzent sorgen die vielen Showbühnen der deutschen Bundesländer und der internationalen Ländergemeinschaftsschauen wie beim Partnerland Ungarn (10.2) oder Russland (2.2).

Die größte Show-Arena befindet sich in der Tierhalle 25. In ländlicher Atmosphäre wird die Stimmung beim Publikum ihren Siedepunkt erreichen, wenn Programm-Höhepunkte wie der 4. Berlin-Brandenburger Fahrsport-Hallen-Cup mit Pferdegespannen ausgetragen wird, Musik- und Trachtengruppen für Stimmung sorgen und rasante Tierparaden mit Pferden und anderen Nutztieren die Besucher zu Beifallsstürmen mitreißen. Der große Vorführring wird von zwei Zuschauertribünen wie in einem Stadion eingerahmt sein. Wettbewerbe wie Schaumelken, Schafschur und Schaufrisieren, die Berliner Meisterschaft im Motorkettensägen sowie Pferde-Fußball werden für Kurzweil sorgen.

Besucher-Informationen

Geöffnet ist die Internationale Grüne Woche Berlin vom 15. bis 24. Januar täglich von 10 bis 18 Uhr. An zwei langen Samstagen und einem langem Freitag (16.1., 22.1, 23.1) ist die Messe von 10 bis 20 Uhr geöffnet. Die Tageskarte kostet zwölf Euro, ermäßigte Karten für Schüler und Studenten sieben Euro, Kinder unter sechs Jahren haben freien Eintritt.