Wanderung zum Pico de la Zarza – Der schönste Blick über die Kanareninsel Fuerteventura: Wandern macht Freude! Vor allem wenn das Wetter mitspielt tut die Bewegung gut und es lassen sich wunderbare Dinge in der Natur des jeweiligen Landes entdecken.
Fuerteventura freilich ist – anders als Österreich oder beispielsweise die Schweiz eher nicht als Wanderparadies bekannt, dennoch gibt es Bemühungen der Inselregierung, nicht nur den Strandurlaub zu fördern, sondern auch Aktivitäten zu schaffen. Die Wanderrouten werden auf Fuerteventura Caminos Naturales, die Radrouten Rutas Ciclistas genannt.
Beide führen durch teilweise menschenleere Gegenden und beeindruckende Landschaften.Das Wandern und das Radfahren wird auf Fuerteventura immer beliebter und liegt bei Aktivurlaubern voll im Trend. So habe auch ich mich eine Woche lang auf die Wanderpfade Fuerteventuras begeben und war begeistert von der Natur der Insel – die man mit dem Mietwagen überhaupt nicht so genießen kann, wenn man die Insel einmal abfährt.
Vielmehr habe ich Fuerteventura mit den lokalen Bussen erkundet – „Slow Travel“ gibt mir viel mehr Einblicke in die Lebensweise der Einheimischen und man hat das Gefühl, ein bisschen tiefer in die Oberfläche der Insel einzutauchen.
Pico de la Zarza Wanderung – Alles Startet in Jandia am Strand
Wer, wie ich den lokalen Bus nimmt, der ca. alle 20 Minuten fährt – in meinem Fall von Costa Calma nach Jandia. Das dauert etwa eine halbe Stunde und der Ausstieg in Jandia ist gleich der erste, nämlich am Einkaufszentrum „Ventura“. Wanderer die noch kein Wasser eingekauft haben, können hier ganz bequem im SPAR – einer der größeren Supermärkte der Insel, welches für die Wanderung einkaufen. Am Ventura Center vorbei geht es dann auch schon die Straße vom Strand am Kreisverkehr hoch zum Barcelo Komplex – einem Megahotel das nicht zu übersehen ist.
Am Garten des Barcelo Hotels vorbei wird es dann etwas seltsam, weil kurze Zeit nichts ausgeschildert ist. Hier sollte dann die Straße links zwischen dem Barcelo Hotel genommen werden und nicht, wie bei anderen vermerkt – bis zum Kreisverkehr gelaufen werden. Da geht der Weg nämlich nicht lang! Links eingebogen auf die Straße, geht es diese dann ziemlich unromantisch etwa einen Kilometer lang geradeaus, bis ein Abzweig zum Wanderweg rechts einbiegt.
Von diesem Abzweig geht es dann eine Schotterpiste hoch bis zur Wasseraufbereitungs-Anlage, einem weißen Haus – von welchem der Wanderer einen fabelhaften Blick auf den Leuchtturm und den Strand von Jandia hat. Am besten geht man gegen 8-9 Uhr los, zu dieser Zeit steht die Sonne noch nicht so hoch und wenn Mittags der Gipfel erreicht ist, dann kann es schon ziemlich warm werden – selbst im Dezember, wo ich diese Wanderung gemacht habe.
Nun geht es stetig aufwärts, zuerst noch ziemlich moderat, dafür aber eine lange Strecke ziemlich gleichmäßig. Es geht über Geröllfelder, die etwas einer Mondlandschaft an sich haben, der Blick zurück auf den Strand ist jedoch schön anzuschauen, linker Hand läuft der in die Berge eingelassene Golfplatz vorbei.
Jetzt im Dezember, wo die Insel bis kurz vor Weihnachten noch in einer Art Dornröschenschlaf liegt, macht die Wanderung besonders Spaß, denn auf dem Weg bin ich höchstens 20 Menschen begegnet und die Ruhe war faszinierend. Eben anders, als eine Strandwanderung, wo es immer ziemlich laut und lebendig zugeht.
Die Rundwege sind immer auch alle paar Kilometer mit Hinweisschildern versehen. Einmal auf dem rechten Pfad angekommen, gibt es jedoch keine Abzweige mehr, an denen sich der Wanderer verlaufen könnte. Auf der Hälfte angekommen, wird der Weg sodann ganz schön steil, was bei viel Sonne schon etwas stressig werden kann. Die Landschaft ändert sich immer wieder und was verwundert, zwischendrin sind immer wieder sehr grüne Flecken die sich mit den kargen Geröllfeldern abwechseln. Hier hört man sie dann auch schon, die wilden Bergziegen, die hier herumwandern und sich ihr Futter suchen.
Auch Vögel gibt es in diesen Lagen reichlich. Kurz vor dem Gipfel gibt es dann noch ein Tor und von dort ist es nicht mehr weit bis zum wundervollen Ausblick auf die Strände der Halbinsel. Das Tor übrigens, ist gedacht um die Ziegen vom Abfressen der Pflanzen abzuhalten!
Schließlich ist der Gipfel erreicht und der Ausblick ganz wunderbar. Von einem anderen Wanderer, der den Weg schon 4 mal gegangen ist höre ich, heute sei das erste Mal wo keine Wolken den Gipfel und damit auch den Blick vernebeln. Also Glück gehabt! Nach einer Mittagspause und einem sagenhaften Inselblick, mache ich mich wieder nach Jandia und verbringe noch eine Stunde am Strand, bevor der Bus wieder zurück an die Costa Calma geht. Ich empfehle diese Wanderung jedem, der gut zu Fuß ist und auch einmal eine größere steile Strecke bei höherer Temperatur bewältigen kann.
Oben angekommen freilich das Gipfel-Selfie nicht vergessen.
Informationen zur Wanderung – Pico de la Zarza
- Wanderweg Pico de la Zarza
- Start Jandia/Morro Jable auf Fuerteventura
- Streckencharakter Aufstieg – Rundweg
- Streckenlänge 17 km
- Dauer Je nach Kondition ca. 4 – 5 Stunden
- Schwierigkeitsstufe Mittelschwer
- Pico de la Zarza auf Google Maps ansehen
Tipps zur Wanderung zum Pico de la Zarza
- Morgens losgehen, es kann ziemlich heiß werden
- Ausreichend Wasser mitnehmen, 1,5 L / Person
- Sonnenschutz auftragen
- Jacke einpacken, es kann sehr windig werden
- Turnschuhe genügen, nicht zwingend dicke Wanderschuhe erforderlich