Der Streit in Fragen der Gesundheitsreform in den USA mutet bisweilen etwas seltsam an. Konservative Protestkäufer helfen einem liberalen Ökounternehmer, der wegen seiner Reform-Kritik boykottiert wird. „Buycotts“ nennt man das dieser Tage, lustig oder?
Artikel in der Financial Times Deutschland: Gina Loudon steht im Bergen Town Shoppingcenter im US-Bundesstaat New Jersey und ruft den angereisten Anhängern zu, was sie tun sollen, um das Schlimmste von ihrem Land abzuwenden:
„Geht da rein und kauft, was das Zeug hält!“ . An diesem Tag soll so viel Geld wie möglich in die Kassen der Biosupermarktkette Whole Foods gespült werden. Für die Freiheit, wie sie sagt, also gegen US-Präsident Barack Obama und seine verhasste Gesundheitsreform.
„Wir haben die Kaufkraft, wir haben die Macht“, ruft Loudon. Die Frau eines Senators in Missouri ist die Erfinderin des „Buycotts“, der sich nun der Kette Whole Foods annimmt. Dessen Chef John Mackey hatte nämlich öffentlich die Gesundheitsreform kritisiert und wird seither dafür abgestraft. Loudon eilt ihm zu Hilfe – mit ihrer Tea Party Coalition, einer Bewegung von konservativen Bürgern, die gegen alles sind, wofür Präsident Obama steht.
Ein nettes Video über den Whole Foods Market: