Den Wildliebhaber wird es freuen, dann das Angebot an Wildschweinfleisch wird sich weiter erhöhen. So teilt der DJW mit, dass dem aktuellen Wildschweinbestand ein gutes Auskommen über den Winter gesichert ist, da die Ernte an Eicheln und Bucheckern reichlich ist und sich bis zu 11 Tonnen auf einem Hektar Waldboden befinden.
So der DJV:
Einher geht damit ein erhöhter Fortpflanzungserfolg dank üppigem Winterspeck. Der Deutsche Jagdschutz-Verband (DJV) appellierte daher heute in Bonn an die Jäger, das Winterhalbjahr verstärkt für revierübergreifende Gemeinschaftsjagden auf Wildschweine zu nutzen – insbesondere in Waldrevieren. Das Überangebot an Nahrung erschwert die Einzeljagd, da Schwarzkittel nur sporadisch Kirrungen aufsuchen und selten den deckungsreichen Wald verlassen.
“Wir dürfen uns nicht auf der Rekordstrecke der letzten Saison ausruhen, sondern müssen da anknüpfen und Sauen weiter intensiv bejagen”, sagte DJV-Präsident Jochen Borchert. Folge auf das enorme Nahrungsangebot jetzt ein milder Winter, dann könnten Wildschweine ohne entsprechende Jagd ihre Zahl regional bis zum nächsten Herbst verdreifachen, betonte Borchert. Eine intensive Wildschweinjagd ist wichtig, um Wildschäden auf landwirtschaftlichen Feldern einzudämmen und das Schweinepest-Risiko regional auf ein Minimum zu reduzieren. Die effektive Kontrolle der Wildschweinbestände ist laut DJV eine Gemeinschaftsaufgabe von Jägern, Staatsforst, Landwirten und Naturschutz. “Bejagungslücken können wir uns nicht leisten. Eine flächendeckende Bejagung ist nach wie vor zwingend erforderlich”, betonte Borchert.
Frischlinge und Überläufer ohne Nachwuchs – also Jungtiere – sollten nach DJV-Angaben mindestens 80 Prozent der Gesamtstrecke ausmachen, da diese zu großen Teilen für das Anwachsen der Schwarzwildbestände verantwortlich sind. Um dieses Ziel in der Praxis flächendeckend zu erreichen, müssen Abschussgebühren für Frischlinge im Staatsforst gänzlich entfallen, die obligatorischen Trichinenproben sollten kostenlos sein.
In Naturschutzgebieten und anderen Gebieten mit restriktiver Bejagung sollte laut DJV die Jagd intensiviert werden, insbesondere wenn dort das Haupteinstandsgebiet der Schwarzkittel liegt. Gerade ausgedehnte Schilfflächen bieten ganzjährig Deckung und sind deshalb sehr beliebte Rückzugsgebiete für Sauen. Wo Mais zur Energiegewinnung angebaut wird, ist Wildschweinjagd eine besondere Herausforderung. DJV und Deutscher Bauernverband haben deshalb auf Initiative des Bundeslandwirtschaftsministeriums das Projekt “Schwarzwildbewirtschaftung in der Agrarlandschaft” auf den Weg gebracht. Bis 2011 sollen praxisnahe Möglichkeiten gefunden werden, um Wildschweine in der Agrarlandschaft künftig besser bejagen zu können. Mais wird inzwischen auf fünf Prozent der Fläche Deutschlands angebaut. Mais, Weizen und Raps bedecken insgesamt 27 Prozent Deutschlands – Nahrung satt für Wildschweine.
Als Allesfresser kann das Wildschwein vielfältige Nahrungsquellen für sich erschließen. Gelegen kommt ihm, dass der Energiegehalt der angebauten Feldpflanzen in den letzten Jahren kontinuierlich gestiegen ist. So erreichen weibliche Tiere – die Bachen – bereits mit 6 Monaten ein Gewicht von etwa 30 Kilogramm und sind fortpflanzungsfähig. Diese so genannten Frischlingsbachen tragen nach neuesten Erkenntnissen rund 50 Prozent zum Anwachsen der Wildschweinbestände bei, weshalb sie intensiv bejagt werden müssen. Bei Hirsch und Reh hingegen ist die Geschlechtsreife altersabhängig. Durch das gute Nahrungsangebot in deutschen Wäldern und in der Agrarlandschaft kann eine Bache im Jahr bis zu acht Junge bekommen. Zum Vergleich: Hirsch und Reh bringen jährlich maximal zwei Junge zur Welt.